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Delegation besucht Mindener Unternehmen auf der Hannover Messe

Minden / Hannover -

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Bürgermeister Jäcke testet eine virtuelle Brille.

Sechs Stände besucht und geschätzte drei Kilometer Wege zurückgelegt – auf diese Bilanz konnte die von Bürgermeister Michael Jäcke angeführte Mindener Delegation nach sechs Stunden Besuch der Hannover Messe 2019 zurückblicken. Die Mindener Unternehmen äußerten sich insgesamt zufrieden, rechnen aber alle mit einem langsameren Wachstum in den kommenden Jahren. Alle stellten der neunköpfigen Gruppe ihre neueste Produkte und Entwicklungen vor. Themen der Gespräche waren intelligente Lösungen, Digitalisierung und Automatisierung im Modell „Industrie 4.0“, künstliche Intelligenz (KI), Probleme mit asiatischen Plagiaten, die Auswirkungen des Brexits und auch Europa.

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Am Stand von Wago.

So machte der geschäftsführende WAGO-Gesellschafter Sven Hohorst deutlich, wie wichtig Europa für alle ist. Nicht nur die Unternehmen profitierten vom großen europäischen Binnenmarkt, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger, so Hohorst. Das auf Kontakttechnik, aber auch digitalisierte Steuerungssysteme und Vernetzung spezialisierte Unternehmen mit Sitz in Minden konnte erneut sehr gute Umsätze verbuchen (jetzt 932 Millionen Euro im Jahr) und wächst weiter – nicht nur räumlich, auch auf die Mitarbeiter*innen bezogen: 8.500 Beschäftigte hat WAGO aktuell, davon 2.900 allein in Minden.

Bereits zum zweiten Mal ist das Mindener Unternehmen Schaltanlagenbau GmbH H. Westermann, das Schaltschränke herstellt, auf der Hannover Messe dabei. Westermann hat sich gemeinsam mit drei weiteren Unternehmen zum Netzwerk der Congineer- Group zusammengeschlossen. Als Teil des Gemeinschaftsstandes des Spitzenclusters „It’s OWL“ mit insgesamt 59 Ständen stellten Alf Peters und Uwe Friedrichs ihre Produkte vor. Darunter war auch eine Weltneuheit: ein Joystick, mit dem eine Landmaschine gesteuert werden kann. Beiden Geschäftsführern der Congineer-Group geht es in erster Linie auf der Messe darum, Kontakte zu knüpfen und sich mit anderen Unternehmen auszutauschen.

Kaum ein Durchkommen mehr gab es an dem Stand des international tätigen Unternehmens ABB, das auch einen Produktionsstandort in Minden hat. Hier werden im Schwerpunkt Messgeräte für die Industrie hergestellt. Stephan Schulze, zuständig für Vertrieb und Marketing, stellte der Mindener Delegation ein neues Durchflussmessgerät vor. Produziert werden soll künftig neben diesem Gerät in Minden auch die so genannte Doppelsensorspreitzung. Mit dem Temperatur-Messgerät, für das keine Sonde mehr in der Leitung platziert werden muss, ist ABB sogar für den renommierten Hermes Award nominiert. Im Anschluss gab es noch eine Führung über den großen ABB-Stand, wo unter anderem Innovationen aus dem Energiesektor, Automation und Robotertechnik vorgestellt wurden.

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Guido Selhorst erklärt die neuen Harting Produkte.

Das Unternehmen Rose + Krieger setzt auf Individuallösungen und Mechanik überall dort, wo Dynamik und Robustheit gefragt ist. Mechanik werde im Zeitalter von Industrie 4.0 auch noch gebraucht, macht der technologische Leiter Michael Amon von R+K deutlich. Der Renner unter den Produkten – neben den Aluminium-Profilen – ist eine individuell verstellbare und stabile Halterung für Bildschirme an Industriearbeitsplätzen. Interesse weckt bei Messebesuchern auch der „intelligente Arbeitsplatz“. Mit Hilfe einer Anlernsoftware kann ein Arbeitnehmer, ein Gerät zusammenbauen – ohne groß vorher eingewiesen worden zu sein, so Amon. Mittels kleiner grüner Leuchten an Kästen mit verschiedenen Materialen zeigt das System an, welches Teil als nächstes verbaut werden muss. Heraus kam bei dieser Demonstration der R+K-Flaschenöffner, den Bürgermeister Michael Jäcke überreicht bekam.

Eine kurze Stippvisite gab es auf dem Stand von Paletti (Minden-Meißen), das ebenfalls Alu-Profile vertreibt. Diese werden auch als komplette Lösungen in der Logistik und für Schutzräume – beispielsweise Schweißzellen für die Automobilindustrie – angeboten. Danach ging es zur sechsten und letzten Station: dem Stand von Harting (Hauptsitz in Espelkamp, Verwaltungssitz in Minden). Das weltweit tätige Unternehmen setzt auf „Integrated Industry“ und stellt sich der großen Herausforderung, intelligente Technik mit eigenen Produkten der Automatisierung zu großen Lösungen zu führen. Wie das aussehen könnte – dazu bekommt die Delegation einen Einblick an der aufgebauten „Intelligenten Fabrik“ sowie einer modellhaften Logistik-Station, wo „wie von Geisterhand“ kleine Päckchen in Körben landen und an die Messebesucher ausgehändigt werden, die zuvor individuell ihr Produkt bestellt hatten.

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Intelligenter Arbeitsplatz bei Rose und Krieger.

„Hochautomatisiert zu Lösungen kommen“, ist ein Ziel von Harting, das Guido Selhorst, Leiter des Marktmanagements, der Mindener Delegation vorstellte. Harting biete ganzheitliche und auch individuelle Lösungen an. In der Elektromobilität kooperiert das Unternehmen mit dem Roboter-Hersteller Kuka – eine zukunftsweisende Verbindung.

Die Mindener Delegation, die am vergangenen Mittwoch (3. April) die Unternehmen auf der Hannover Messe besuchte, setzte sich aus Bürgermeister Michael Jäcke, dem Geschäftsführer der MEW (Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft), Joachim Schmidt, dem Geschäftsführer des Mindener Innovations- und Technologiezentrums (M.I.T.), Jens Walsemann, sowie MEW-Aufsichtsratsmitglied Joachim Hucke (CDU) und den beiden städtischen Wirtschaftsförderern Sigrun Lohmeier und Jasper Wellbrock zusammen.

Die diesjährige Hannover Messe, die weltweit größte Industriemesse stand in diesem Jahr unter dem Titel „Get new technology first – die Vernetzung von Mensch und Maschine im KI-Zeitalter“. Hier präsentierten sich vom 1. bis 5. April rund 6.500 Aussteller aus mehr als 70 Ländern ihre Technologien für die Fabriken und Energiesysteme der Zukunft. Die Top-Ausstellernationen waren Deutschland, China, Italien, Polen, die Türkei und die USA.

(Text und Fotos: Stadt Minden)

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