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Dritter Kunstpunkt 'FRIEDEN' steht an der Kreisverwaltung

Minden -

Landrätin Anna Katharina Bölling (Mitte) weihte gestern mit den Künstlern Regina Storm-Hollo und Matthias Mauritz und den Projektinitiatoren Waldemar und Annette Ziebeker den Kunstpunkt „FRIEDEN“ am Kreishaus ein (v.l.). Foto: privat

Landrätin Anna Katharina Bölling (Mitte) weihte gestern mit den Künstlern Regina Storm-Hollo und Matthias Mauritz und den Projektinitiatoren Waldemar und Annette Ziebeker den Kunstpunkt „FRIEDEN“ am Kreishaus ein (v.l.). Foto: privat

Der dritte Kunstpunkt am Pfad der Menschenrechte mit dem Titel „Frieden“ ist ab jetzt an der Kreisverwaltung in Minden zu sehen. Landrätin Anna Katharina Bölling hat den Kunstpunkt gemeinsam mit den Pfad-Initiatoren Annette und Waldemar Ziebeker, Künstlern und über 100 Gästen eingeweiht.

„Unser Friedenspunkt ist so aktuell. Doch hatten wir uns diese Aktualität nicht gewünscht“, sagte Annette Ziebeker in ihrer Einführung. Die Idee sei schon lange vor dem Ukraine-Krieg gereift. „Frieden ist nicht selbstverständlich“, wie die aktuelle Lage zeige, betont Landrätin Anna Katharina Bölling.

Enthüllt wurde das Kunstwerk von den mitwirkenden Künstlern. Bildhauerin Regina Storm-Hollo hat die Skulptur aus Obernkirchender Sandstein nach dem Entwurf ihres Mannes Hans Storm bearbeitet.

„Der würdevolle und respektvolle Umgang miteinander ist die Basis für Demokratie und für FRIEDEN“ bekräftigt Landrätin Anna Katharina Bölling in ihrer Rede, die Anja Grossmann auch in die Gebärdensprache übersetzte. Das Trio Margaritkes mit Helga Freude (Gitarre und Gesang), Charlotte Klauss (Klarinette) und Daniela Kresse (Kontrabass) stimmte mit wunderbaren Arrangements für den Frieden musikalisch auf das Thema ein.

„Die Menschenrechte sind so unendlich wichtig. Wie leicht wäre es, danach zu leben und sie zu achten“, fordert Annette Ziebeker kurz vor der Enthüllung des Kunstwerkes.

Die Stele steht von allen Seiten gut einsehbar auf der Grünfläche zwischen Schinkelbau, Gesundheitsamt und Glacis. „Ich freue mich sehr, dass wir für unseren Kunstpunkt „Frieden“ einen exponierten Standort gefunden haben, den wir mit der Kunststele als Mittelpunkt neu und attraktiv gestalten werden“, betont die Landrätin.

Denn die ohnehin geplante Umgestaltung des Außengeländes hat das Team um Dezernent Lutz Freiberg nun explizit auf den Kunstpunkt ausgerichtet. Landschaftspfleger Alexander Kruse und sein Team haben zum Einweihungstag durch Mähspuren im Gras die zukünftigen Fußwege angedeutet, die aus allen Richtungen sternförmig auf den Kunstpunkt zulaufen werden.

Hier wird die Stele zukünftig im Zentrum einer Ruheinsel mit Sitzbänken stehen. Flankiert wird sie im Sinne der Artenvielfalt von Blühflachen und einer Streuobstwiese, die für Insekten und flanierende Menschen gleichermaßen gedacht ist. Gern darf man sich am Obst bedienen und auf den Sitzbänken verweilen und den Kunstpunkt „Frieden“ aus allen Perspektiven genießen.

Das Wort „Frieden“ ist in den Sprachen Deutsch, Englisch, Russisch und Französisch sowie Chinesisch, Hebräisch und sogar in Brailleschrift auf dem in zwei Hälften geteilten Naturstein zu lesen. Die Rückseite zeigt das Wort „Menschenrechte“ und die Zahl 1948 mit dem Unendlichkeits-Symbol. Die Jahreszahl steht für den 9. und 10. Dezember 1948, an dem die UN-Generalversammlung die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ als Reaktion auf die Gräueltaten im zweiten Weltkrieg beschlossen und öffentlich gemacht hat.

Die Sprachen Deutschlands als Weltkriegsverursacher und die der Retter und Siegermächte stehen für den geschlossenen Frieden und dennoch Kalten Krieg im geteilten Deutschland, symbolisiert durch die Teilung des Steins. „Für einen dauerhaften Frieden sind Dialoge in kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen notwendig, symbolisiert durch die metallenen Verbindungsstangen zwischen den Steinen“, erläutert Waldemar Ziebeker seine Assoziationen. „Fehlen diese Zusammenhalte, zerbricht hier das Kunstwerk und im Leben der Frieden“. Haltepunkte seien wichtig, damit das Gefüge nicht zusammenbricht. Die Menschenrechte von 1948 müssen ihre Gültigkeit bis in die Ewigkeit behalten und wir alle müssen sie einhalten für ein friedliches Miteinander.

Optisch unterstreicht dies auch der für die Menschenrechts-Stelen typische Metallrahmen, auf dem Strichmännchen aus Edelstahl die Weltkugel bewegen.
Metallkünstler Matthias Mauritz hat sie nach dem Entwurf von Waldemar Ziebeker umgesetzt und seine sogenannten Zaunläufer nach eigenen Ideen entsprechend den Stelen-Standorten variiert.

Am Haus von Annette Ziebeker, der „Vorleserin“, liest ein sitzendes Männchen in einem Buch. Am Kunstpunkt „Frieden“ symbolisieren große und kleine Menschen den Zusammenhalt einer Gesellschaft.

Quelle: Kreis Minden-Lübbecke

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