Faszination Fahrzeug – Ausbildung zum Prüfingineur
Minden-Lübbecke -
„Irgendwas mit Autos“ – vielen wird dieser Satz bekannt vorkommen. Ob direkt beim Hersteller, im Autohaus oder in der Werkstatt – die Berufswahl in der Welt der Kraftfahrzeuge und Krafträder ist vielfältig. Auch Gordon Ehrens stand vor dieser Frage und entschied sich für einen spannenden Werdegang und einen Job, der genau diese Abwechslung abbildet – den Kfz Prüfingenieur.
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Einige entscheiden sich für die direkte Arbeit am Auto, Motorrad oder Lkw. Andere gehen in einem reinen Bürojob richtig auf. Doch was ist mit denjenigen, die Tätigkeiten suchen, die viel Abwechslung und berufliche Sicherheit für die Zukunft bieten? Vor dieser Frage stand auch Gordon Ehrens nach seinem Studium: „Ursprünglich bin ich gelernter KFZ-Mechatroniker. Zwar schraube ich sehr gerne an Kraftfahrzeugen, aber ich habe schnell gemerkt, dass ich dies nicht tagtäglich machen wollte. Also habe ich mein Fachabitur nachgeholt und in Lübeck Maschinenbau studiert.“ Sein Ziel war es, danach einen möglichst breitgefächerten Beruf auszuüben. Und diesen sollte er in der Tätigkeit als Prüfingenieur bei TÜV NORD Mobilität finden. „Die Ausbildung zum/r Prüfingenieur:in verbindet die Arbeit und das Interesse an Autos sowie theoretische Kenntnisse über den Fahrzeugbau und Betrieb. Zudem wird das Thema Digitalisierung immer wichtiger, sowohl bei der Fahrzeugprüfung als auch -bewertung“, erklärt Pascal Raisin, Leiter der TÜV NORD Station Pinneberg.
Der erste Schritt zum Traumberuf war das Vorstellungsgespräch
Doch vor der Ausbildung stand zunächst das Bewerbungsgespräch. „Bei Vorstellungsgesprächen schwingt immer eine gewisse Anspannung mit. Doch durch die familiäre Atmosphäre ist diese schnell verflogen“, erinnert sich Gordon Ehrens. Zwei Tage später erhielt er die Zusage und begann im Juni 2022 seine Ausbildung.
Der typische Ausbildungstag an der Prüfstelle
„Nach der Einweisung in die Abläufe an der Station wurde Gordon bei uns direkt in den alltäglichen Wahnsinn einbezogen“, erinnert sich sein Mentor Alexander König mit einem Zwinkern. Dazu zählen die Kundenannahme und -abgabe, die Prüfung der Fahrzeuge, aber auch die Beratung. Ein Aspekt, der für Ehrens sehr spannend ist: „Die Beratung in technischen Fragen ist genau so vielfältig, wie die Menschen und Autos, die zu uns kommen.“ Von klassischen Pkw über Elektrofahrzeuge, Wohnmobilen bis hin zu Oldtimern - sogar Traktoren und Rennbikes standen schon auf der Hebebühne.
Neben den klassischen Aufgaben an der Station steht auch der Außendienst auf dem Ausbildungsplan. „Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedliche Prüfer:innen bei den Abnahmen vorgehen. So lernt man verschiedene Wege kennen, wie man beispielsweise die Hauptuntersuchung durchführen kann“, sagt Ehrens. „Uns ist es wichtig, dass unsere Mitarbeitenden während der Ausbildung vielfältigste Einblicke in den Beruf des/r Prüfingenieur:in gewinnen und diese Abwechslung auch später im beruflichen Alltag leben können. Aus unserer Sicht macht gerade das Berufe besonders attraktiv, weil ein Tag nie dem anderen gleicht und man so sein Wissen vielfältig einbringen kann“, so Berit Wessarges, Bereichsleiterin Personal bei TÜV NORD Mobilität.
Recht, Bau und Betrieb – der Theorieteil
Auch theoretische Lehrgänge stehen in der Ausbildung auf der Agenda. Diese finden unter anderem an den TÜV NORD Akademiestandorten in Hannover und Osnabrück statt. Dort werden Themen wie die Einführung in die digitale Prüftechnik, technische Kenntnisse zum Fahrzeugbau, die Abnahme von Tuningumbauten und Rechtsgrundlagen gelehrt. „Aufgrund meiner Vorkenntnisse und meinem Interesse an Autos und Motorrädern haben mir die Module Bau und Betrieb natürlich am meisten Spaß gemacht“, lacht Ehrens und ergänzt: „Dennoch sind die Kenntnisse unter anderem zum Straßenverkehrsrecht und der Straßenverkehrs ZulassungsOrdnung für unseren Job entscheidend. Schließlich tragen wir durch unsere Abnahmen einen wichtigen Teil zur Sicherheit bei. Eine Verantwortung, die wir zu jeder Zeit ernst nehmen.“
Prüfung geschafft – wie geht es weiter?
Nach acht bis neun Monaten schließt man die Ausbildung zum/r Prüfingenieur:in mit einer mündlichen, schriftlichen und praktischen Prüfung ab. „Jede Prüfung ist anstrengend, aber mit der richtigen Vorbereitung ist es halb so schlimm“, erzählt Gordon Ehrens. Gesagt, getan: Im Frühjahr 2023 bestand er seine Prüfung und darf seitdem eigenständig Untersuchungen durchführen. Und wer weiß, vielleicht entscheidet er sich in Zukunft noch für andere Aufgaben bei TÜV NORD Mobilität, denn die Entwicklungsmöglichkeiten sind ebenso vielfältig. Ob Stationsleitung, Personalführung, Fahrerlaubniswesen oder die Weiterbildung zum amtlich
anerkannten Sachverständigen mit Teilbefugnissen – Gordon Ehrens stehen noch
viele Wege offen.
Über die TÜV NORD GROUP:
Vor mehr als 150 Jahren gegründet, stehen wir weltweit für Sicherheit und Vertrauen. Als Wissensunternehmen haben wir die digitale Zukunft fest im Blick. Ob Ingenieurinnen, IT Security-Experten oder Fachleute für die Mobilität der Zukunft: Wir sorgen in mehr als 100 Ländern dafür, dass unsere Kundinnen und Kunden in der vernetzten Welt noch erfolgreicher werden. Mehr Infos unter: www.tuev-nordgroup.com
Quelle: TÜV Nord Group, Foto: Archiv
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