Fertigstellungsfrist für gefördertes Glasfasernetz verlängert
Minden-Lübbecke -
Für jene Gebäude im Mühlenkreis, die eine besonders schlechte Internetversorgung von weniger als 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) aufweisen, errichtet das mittelständische Infrastrukturunternehmen GREENFIBER seit 2019 im Auftrag des Kreises Minden-Lübbecke und mit Finanzmitteln von Bund und Land im Mühlenkreis ein gefördertes Glasfasernetz. Das ursprünglich auf eine Bauzeit von 48 Monaten ausgelegte Infrastrukturgroßprojekt lag lange Zeit voll in diesem zeitlichen Soll. In vielen Regionen und Kommunen des Mühlenkreises ist der Ausbau sogar schon abgeschlossen. Doch in Minden und Petershagen verzögert sich die Freischaltung der Haushalte. Im Frühjahr 2023 wurde durch professionelle Luftbildauswertungen (LBA) deutlich, dass 9.000 Meter der Glasfaserhauptleitung über ehemalige Stellungs- und Bombardierungsbereiche mit zahleichen Blindgängerverdachtspunkten verlaufen werden. Diese Ergebnisse der LBA führen zu nicht kalkulierbarem Aufwand in den Bereichen Abstimmungen und Koordinierungen bei den Ausführungen der Trassenbauarbeiten mit Spezialbaufirmen. Zur Vermeidung von Sach- und Personenschäden sind zudem unvorhergesehene Sicherheitsleistungen und Analysen der vorgefundenen Bautrassen erforderlich. GREENFIBER hat daher beim Kreis eine Fristverlängerung um maximal 12 Monate beantragt und dies auch den Spitzen der elf Kommunen im Kreisgebiet mitgeteilt. Die Experten gehen jedoch davon aus, dass diese Nachfrist nicht ausgeschöpft werden muss.
Dazu erklärt Enrico Nauen, Gigabitkoordinator des Kreises Minden-Lübbecke: „Das für den Mühlenkreis immens wichtige Großprojekt des geförderten Glasfaserausbaus lag mit Blick auf den Realisierungszeitraum lange im grünen Bereich. Zur Wahrheit gehört aber auch dazu, dass Blindgängerverdachtsfälle wie die jetzt bekanntgewordenen bei jeder Infrastrukturmaßnahme jederzeit zu Verzögerungen führen können. Wichtig ist, dass die Fristverlängerung für die meisten Kommunen keine Auswirkungen hat, da die Arbeiten in fast allen Gebietskörperschaften innerhalb des ursprünglichen Bewilligungszeitraums abgeschlossen wurden und werden.Auswirkungen wird es durch die erforderlichen Kampfmittelsondierungen im Mindener Stadtgebiet lediglich für Adressen in den Städten Minden und Petershagen geben.“
„Sicherheit und Sorgfalt gehen immer vor Schnelligkeit“, betont Paul Gummert, Geschäftsführer von GREENFIBER. „Etwas anderes wäre mit Blick auf die Bevölkerung und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fahrlässig und unverantwortlich. Der für das Aufspüren und Entschärfen erforderliche Einsatz von Spezialfirmen ist leider alternativlos.“ Auch die Weserquerung stellte sich als besonders herausfordernd heraus. Die eigens für Glasfaserleitungen erfolgte Bohrung unter dem Fluss durch stieß auf steinigen Widerstand. Doch mit einer neuen Technik wird auch dieser -gerade für Petershagen wichtige- Arbeitsschritt endgültig angegangen.“
Quelle: Greenfiber, Symbolfoto: Archiv
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