Frische Eier auf kurzen Wegen

Minden - 25. Feb 2025

Das neue Hühnermobil ermöglicht nicht nur die artgerechte Haltung von rund 200 Legehennen, sondern schafft auch neue Arbeitsangebote für Menschen mit Behinderungen. Darüber freuen sich Hofleiter Kevin Szalies (l.) und Gruppenleiter Malte Möller.

Dass die Eier vom Biohof Klanhorst wirklich besser schmecken, kann Hofleiter Kevin Szalies nicht versprechen. Was er aber garantieren kann: Die Legehennen im neuen Hühnermobil genießen alle Vorteile einer artgerechten und ökologischen Haltung. Insgesamt 200 Legehennen sind vor kurzem in das „mobile Home“ eingezogen. Ihre Eier landen nicht nur in den beliebten Abo-Kisten des Hofes, sondern kommen ab sofort auch in allen Einrichtungen der Diakonie Stiftung Salem auf den Frühstückstisch.

Für das Team des Biohofs Klanhorst ist die Hühnerhaltung nichts Neues. Schon seit Jahren leben Legehennen auf dem Hof. Mit der Anschaffung des neuen Stalles stand das Team dennoch vor einigen Herausforderungen. Die Anforderungen an eine ökologische Haltung waren dabei noch das geringste Problem. Dass nur Biofutter und eigenes Getreide in den Futterstellen landen, ist auf dem Hof Klanhorst selbstverständlich. Und mit einer Auslauffläche von rund 18 Quadratmetern pro Huhn werden selbst die strengen Bioland-Richtlinien weit übertroffen. Doch mit dem gewachsenen Bestand greifen auch strengere gesetzliche Nachweispflichten. Jedes Ei muss untersucht, durchleuchtet und gestempelt werden. Sogar ein detailliertes tägliches Auslauftagebuch für die Hühner ist Pflicht. Kevin Szalies erkennt darin aber auch eine Chance: Als Standort der Diakonischen Werkstätten ist es schließlich eine Kernaufgabe des Biohofes, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Und Arbeit gibt es rund um den mobilen Stall genug. Die Reinigung, das Zufüttern mit frischem Getreide und nicht zuletzt das Sammeln der Eier: Überall ist Handarbeit gefragt. „Bei unseren Beschäftigten ist die Arbeit mit den Tieren beliebt“, erzählt Kevin Szalies. Rund 60 Menschen mit Behinderungen arbeiten auf dem Biohof in den verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft.

Die gute Pflege und der großzügige Auslauf kommen bei den Hühnern offensichtlich gut an. Denn nach kurzer Eingewöhnungszeit zeigen sie sich in Legelaune. „Unser Ziel von 1.200 Eiern pro Woche haben wir längst übertroffen“, erzählt Kevin Szalies. Damit kann der Biohof Klanhorst erstmals den Bedarf der Zentralküche der Diakonie Stiftung Salem decken. Küchenleiter Jörg Gräper hatte sich schon lange gewünscht, seine Frühstückseier direkt vom Hof Klanhorst beziehen zu können. Mit seinem Küchenbetrieb, der seit 2024 biozertifiziert ist, setzt er gezielt auf ökologische Lebensmittel aus der Region. Auch der Vorstand der Mindener Diakonie hatte die engere Zusammenarbeit zwischen Küche und Biohof vorangetrieben und so den Anstoß für die Anschaffung des neuen Stalls gegeben. „Wir wollen in unseren Einrichtungen qualitativ hochwertige Lebensmittel auf den Tisch bringen. Kurze Lieferwege und nachhaltige Produktion sind für uns eine Investition in die Zukunft“, sagt Christian Schultz, Kaufmännischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem. Dass sich diese Investition lohnt, kann man beim Besuch des mobilen Hühnerstalls sehen. Und vielleicht ja doch am frischen Frühstücksei schmecken.