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Für ein attraktives und aktives Dorfleben

Heimsen -

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Damit Heimsen Heimsen bleibt: Das Dorfleben lebendig zu halten und damit den Zusammenhalt zwischen den Menschen zu stärken, war für Henrik Hagemann Motivation, eine Dorfjugend zu gründen.

„Traditionen machen einen Ort lebens- und liebenswert“, ist Henrik Hagemann überzeugt. Der 18-Jährige ist mit seiner Familie von klein auf in der Ortschaft Heimsen am Rande Petershagens fest verwurzelt. Damit liebgewordene Bräuche auch in die nächsten Generationen weitergetragen werden, gründete der junge Mann im vergangenen Jahr mit seinen Kumpels eine Dorfjugend, in der nicht nur die jungen Erwachsenen des rund 650-Seelen-Dorfes, sondern auch des ebenso kleinen Nachbarortes Ilvese gemeinsam zur Bereicherung des dörflichen Lebens beitragen.

„Wir hatten für die traditionellen Veranstaltungen in beiden Orten immer weniger Helfer. Die Sportwerbewoche wurde bereits wegen Mangel an helfenden Händen schon einmal ausgesetzt. Bevor diese das Dorfleben bereichernden Veranstaltung irgendwann vielleicht ganz wegbröckeln, haben wir am Rande einer Feier beschlossen: Wir übernehmen das.“

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Das Osterfeuer war der Anfang: Die neu gegründete Dorfjugend Heimsen-Ilvese um Henrik Hagemann engagiert sich, damit traditionelle Veranstaltungen weiterhin fortgesetzt werden.

Das dorfübergreifende Projekt, das die Verbundenheit der Jugendlichen untereinander jetzt auch offiziell unterstreicht, wird von allen Generationen geschätzt und findet viel Zuspruch. „So sicherte die Kulturgilde, in der Vertreter aller heimischen Vereine zusammenkommen, beispielsweise den finanziellen Background für die erste Diskonacht beim Osterfeuer“, erzählt Henrik.

Einmal im Monat kommen die Heranwachsenden zusammen, um sich auszutauschen und anstehende Vorhaben zu planen. „Auch auswärts Studierende nehmen an den Wochenenden an den Treffen teil“, freut sich Henrik, der als zweiter Vorsitzender des Vereins auf ein mittlerweile breites Betätigungsfeld blicken kann.

„Osterfeuer in Ilvese, Sportwerbewoche, Weihnachtsbaumaufstellen, Weihnachtsmarkt am Heimser Museum, Jugenddiskos am Rande größerer Veranstaltungen oder ein Public Viewing zur WM – das sind mittlerweile nur einige der Aktionsfelder, wo wir anpacken“, erzählt Henrik, der sich bereits zu Schulzeiten als Schulsanitäter und Streitschlichter für andere engagierte. Mittlerweile weiß jeder in den beiden Ortschaften, wenn’s brennt, ist die Dorfjugend eine verlässliche Anlaufstelle. „Auch Jugendliche aus dem Umland finden mittlerweile den Weg zu unseren Diskos.“
Waren es bei der Gründung gerade einmal zwei Hände voll Mitglieder, zählt die Dorfjugend mittlerweile rund 25 Köpfe im Alter von 17 bis 25 Jahren. „Auch die jüngeren Kids beider Dörfer, die ihren eigenen Jugendtreff haben, signalisieren bereits jetzt schon Interesse, zu uns zu stoßen“, freut sich Henrik.

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„Traditionen machen einen Ort lebens- und liebenswert“. Für ihren Erhalt hat Henrik Hagemann mit Freunden die Dorfjugend Heimsen-Ilvese gegründet.

Auch zu Hause ist Anpacken, wo er gebraucht wird, für Henrik Alltag. Denn trotz Ausbildung zum Industriemechaniker bei der Mindener Unternehmensgruppe Melitta, ist er in die landwirtschaftlichen Arbeiten auf dem Hof seiner Eltern fest involviert. „Ich schraube gern und das, was ich in der Ausbildung lerne, kann ich auch auf dem Hof gebrauchen.“ Den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern möchte er später einmal nebenerwerbsmäßig weiterführen. Als waschechter Heimsener möchte er auch in Zukunft der Ortschaft die Treue halten und verantwortungsbewusst gemeinsam mit anderen Engagierten dafür Sorge tragen, dass Heimsen und Ilvese mit lebendigem Dorfleben liebens- und lebenswert bleiben. „Denn nur so bleiben auch der Zusammenhalt zwischen den Menschen bestehen.“ (Text & Fotos: Kreis Mi-Lk)