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Hochwasserlage in Porta Westfalica

Porta Westfalika -

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Hochwasser in Veltheim, Höhe Veltheimer Fähre. Foto: Michael Horst

27.12.2023

Erneut liegt ein einsatzreicher Tag hinter der Freiwilligen Feuerwehr Porta Westfalica. Gegen 12:29 Uhr wurde eine Person leblos treibend in der Weser gemeldet, es wurde eine Suche mit Booten und zwei Hubschraubern eingeleitet. An der Kalten Hude in Neesen wurde ein Stromkasten geflutet und musste durch Einsatzkräfte gesichert werden. Weitere Einsatzstellen lagen in Barkhausen, Kleinenbremen und Holzhausen/Costedt.

Am Mittwoch, 27.12.2023, erreichte das Hochwasser am Pegel Porta mit 6,74 m seinen Höchststand. Aktuell liegt der Pegel bei 6,65m und ist somit leicht gesunken. In der Nacht wurden kritische Bereiche durch Bereitschaften und Kräfte der Hauptamlichen Feuerwache abgefahren und beobachtet. Gegen 9 Uhr trat der Stab aus Kräften von Feuerwehr, Ordnungsamt, Abwasserbetrieb und Bauhof auf der Feuerwache zusammen.

In Barkhausen war die Feuerwehr am Gasthaus "Zur Alten Fähre" im Einsatz und setzte Pumpen ein.

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Ein Stromkasten an der Kalten Hude in Neesen war durch das Hochwasser geflutet worden und erlitt einen Kurzschluss, der Strom fiel daraufhin in 14 Häusern mit gemeldeten 55 Bewohnern aus. Betroffen waren die Kalte Hude und Teile des Geistgartens. Einsatzkräfte der Feuerwehr bauten gemeinsam mit dem städtischen Bauhof einen Damm um den Stromkasten. Der Bereich wurde leergepumpt, eine Pumpe wurde zur dauerhaften Entwässerung des Bereiches eingesetzt. Mitarbeiter des Energieversorgers Westfalen Weser arbeiteten am Kasten um die Stromversorgung wieder herzustellen. Die Stromversorgung wurde gegen 17:30 Uhr wieder hergestellt.

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Gegen 12:29 Uhr alarmierte die Kreisleitstelle die Feuerwehr mit dem Alarmstichwort "Ertrinken/Eisunfall: Person treibt leblos im Wasser in Höhe Bahnhof". Umfangreiche Kräfte wurden zur Weser entsandt. Eine Augenzeugin vor Ort beschrieb eine Person mit einer blauen Jacke im Wasser. Die Feuerwehr Porta setzte ein Boot in Höhe Prezero/SG-Club ein und suchte die Weser ab. Die Feuerwehren Minden und Petershagen wurden aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit der Weser ebenfalls alarmiert und setzten Boote ein. Auf den Brücken hielten Einsatzkräfte Ausschau und suchten die Weser ab. Der Rettungshubschrauber "Christoph 4" aus Hannover wurde zur Suche eingesetzt und flog die Weser ab, zusätzlich kam auch ein Polizeihubschrauber (Hummel) zum Einsatz. Leider blieben die Suchmaßnahmen ohne Erfolg und wurden im Portaner Bereich gegen 14 Uhr eingestellt.

Gegen 14:45 Uhr rückte die Feuerwehr zum Kastenweg im Holzhausen/Costedt aus. Ein tieferliegendes Haus wird in diesem Bereich vom Hochwasser der Weser umspült, die beiden Bewohner konnten das Haus verlassen und kamen bei Verwandten unter.

Ab 15:48 Uhr war die Feuerwehr in Kleinenbremen im Einsatz, "Am Dornbach" war ein Baum an abgerutscht in einen Bachlauf gestürzt. Der Bach wurde so aufgestaut, das Wasser drückte in die Drainageleitungen und Keller der umliegenden Häuser. Der Baum wurde mit Kettensägen entfernt, das Wasser konnte abfließen.

Die Fotos zeigen die Personensuche auf der Weser mit Booten und Hubschraubern, sowie den Beginn der Arbeiten an der Kalten Hude. Der Stromkasten steht im Wasser vor dem Kameraden mit dem Bolzenschneider.

26.12.2023

Die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica war am 26.12.2023 mit zahlreichen Kräften im Hochwassereinsatz. Am Bauhof Holzhausen wurden Sandsäcke befüllt, an der Platten Weide/Fähranger wurden zwei Dämme errichtet und eine Pumpe eingesetzt. Vier Personen und zwei Hunde wurden vom Campingplatz "Großer Weserbogen" per Boot in Sicherheit gebracht. Gegen Abend steckte erneut ein PKW zwischen Eisbergen und Möllenbeck auf der gesperrten Aue fest.

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Befüllung von Sandsäcken im Bauhof. Foto: Dominik Dünsing

Die Hochwasserlage hat sich auch in Porta Westfalica im Laufe des zweiten Weihnachtstages verschärft. Der Pegel Porta stieg bis zum Abend auf 6,68 Meter an. Bereits um 10 Uhr nahm ein Stab aus Kräften von Feuerwehr, Ordnungsamt, Abwasserbetrieb und Bauhof die Arbeit auf der Feuerwache auf und koordinierte die verschiedenen Einsätze. Der Einsatzleitwagen aus Holzhausen unterstützte den Stab und wurde ebenfalls auf der Feuerwache stationiert. Einsatzleiter der Feuerwehr war Hansfried Kuhnke.

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Auf dem städtischen Bauhof wurden Sandsäcke befüllt und auf Paletten gepackt. Diese wurden zu verschiedenen Einsatzstellen transportiert und dort verbaut. Parallel wurde ein Bürgertelefon geschaltet und auch Sandsäcke zur Abholung durch Bürger auf dem Bauhof und der Feuerwache bereitgestellt. Die Sandsäcke kamen an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet zum Einsatz. Schwerpunkt waren Fähranger und Platte Weide in Hausberge, hier wurde die Bahnunterführung zum Vogelparadies mit einem massiven Damm verbaut. Hinter dem Aldi wurde ein weiterer Damm über ca. 150m Länge gebaut um ein Vordringen des Wasser aus Richtung der Skateranlage zu verhindert. Der Abwasserbetrieb setzt hier aktuell eine Pumpe zur Entlastung ein.

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Hochwasser in Veltheim, Blick Richtung Kraftwerk. Foto: Michael Horst

Die kostenlosen Pendlerparkplätze unterhalb des Weserbrücke / an der Skateranlage Platten Weide sind überflutet und gesperrt. Sie können nicht genutzt werden. Die Firmen an der Platten Weide zwischen Bahnhof und Aldi können nicht mit Fahrzeugen erreicht werden. Der Aldi kann noch angefahren werden.

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Bootseinsatz Großer Weserbogen. Foto: Wache

Gegen 11:58 Uhr rückten Kräfte der Feuerwehr zum Campingplatz Großer Weserbogen aus. Die Zufahrten sind überflutet, das Ordnungsamt hatte um Unterstützung gebeten. Mit Booten wurden vier Personen und zwei Hunde aus dem überfluteten Bereich in Sicherheit verbracht. Das Ordnungsamt organisierte eine Unterkunft.

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Dammbau Fähranger/Vogelparadies. Foto: Löschgruppe Hausberge-Lohfeld

Im Langenfeld, Kleinenbremen setzte die Feuerwehr Pumpen zur Beseitigung einer Überflutung ein. Die Kläranlage in Möllbergen ist momentan noch erreichbar, die Lage wird hier beobachtet.

Die Befüllung und der Verbau von Sandsäcken wurde bis 19 Uhr fortgesetzt. Der Stab wurde nach einer Lagebesprechung ebenfalls aufgelöst, tritt aber am Mittwoch wieder zusammen. Während der Nacht werden die kritischen Punkte durch Bereitschaften und Kräfte der Hauptamlichen Feuerwache beobachtet.

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Foto: Michael Horst

Gegen 18:57 Uhr erfolgte dann eine Alarmierung durch die Kreisleitstelle zu einer Person in Notlage in Eisbergen, Aue. Ein ähnlicher Einsatz hatte sich bereits am Vortag ereignet. Ein blauer VW-Touareg hatte diesmal die Sperren auf der Eisberger Brücke umfahren, die Straße "Aue" ist wegen des Hochwassers gesperrt und zum Großteil überflutet. In der Dunkelheit war der Fahrer des PKWs mit Schaumburger-Kennzeichen etwas weiter gekommen als der BMW vom Vortag, bis auch sein Fahrzeug im Hochwasser steckenblieb und im wahrsten Sinne "absoff".

Das geländegängig HLF der Hauptamtlichen Feuerwache erreichte den PKW, der Fahrer befand sich noch im Fahrzeug. Der Landwirt aus Möllenbeck, welcher bereits am Vortag geholfen hatte, konnte telefonisch erreicht werden und schleppte den PKW mit seinem Traktor zum Pferdehof Eggersmann. Der Wasserschaden am Fahrzeug ist wieder nicht abschätzbar. Der Einsatz der Feuerwehr wird kostenpflichtig. Der Fahrer wurde bis zur Eisberger Brücke zum Gespräch mit der Polizei gebracht. Die Absperrungen an der Eisberger Brücke wurden aufgrund der Vorfälle nochmals ausgebaut.

Hinweis:
Bitte meiden Sie die überfluteten Bereiche WEITRÄUMIG. Fahren Sie NICHT mit dem PKW in die überfluteten Areale, beachten Sie die Straßensperrungen und Anordnungen der Verkehrsbehörden!

Quelle: Feuerwehr Porta

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