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Mühlenkreiskliniken: Fotoreportage aus der Covid-Intensivstation

Minden-Lübbecke -

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Eine Holzwand mit einem Sichtfenster trennt die normale Intensivstation von der Covid-Intensivstation. Vor dem Betreten des Isolierbereichs muss aufwendige Schutzkleidung angelegt werden.

Die Mühlenkreiskliniken haben in den vergangenen Tagen vermehrt Anfragen nach Interviews mit Personal auf den Intensivstationen erhalten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Intensivstation haben mehrheitlich beschlossen, dafür nicht mehr zur Verfügung zu stehen – aus Zeitgründen. Um dennoch einen Einblick aus dem Bereich zu geben, haben die Mühlenkreiskliniken eine Fotoreportage erstellen lassen.

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Eine Holzwand mit einem Sichtfenster trennt die normale Intensivstation von der Covid-Intensivstation. Vor dem Betreten des Isolierbereichs muss aufwendige Schutzkleidung angelegt werden.

Die Covid-Intensivstationen sind Orte, die gerade im Zentrum der öffentlichen Diskussion stehen. Selbsternannte Expertinnen und Experten diskutieren die bundesweiten Belegungszahlen und finden, dass es noch genügend Platz gäbe – ohne je eine Intensivstation von innen gesehen zu haben. Andere meinen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Intensivstationen ja dafür ausgebildet seien, schwerkranken Menschen zu helfen – ohne je selbst mit drei Kolleginnen einen intubierten Patienten, ohne einen Schlauch aus dem Körper zu ziehen, von dem Rücken auf den Bauch zu gedreht zu haben, um der Lunge ein Stück Entlastung zu gewähren.

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Trotz Trennwänden und Iso-Türen: Plexiglasscheiben helfen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Überblick zu behalten.

Covid-Intensivstationen sind aus gutem Grund geschützt. #allemalneschichtmachen ist aus Gründen des Infektions- und des Patientenschutzes leider keine Option. Deshalb haben sich die Mühlenkreiskliniken entschieden, einige Bilder von der Covid-Intensivstation zu veröffentlichen. Die Bilder sind nicht gestellt. Sie bilden den normalen Alltag auf der Intensivstation ab.

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Um die Lunge zu entlasten, werden Intensivpatientinnen und -patienten häufig stundenlang auf den Bauch gedreht. Je nach Körpergewicht? sind mindestens drei oder auch mehr Pflegekräfte notwendig, um die kräftezehrende und nicht ganz ungefährliche Drehung der Patientinnen und Patienten zu vollziehen. Dabei darf sich keiner der vielen lebenserhaltenden Schläuche lösen.

„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Intensivstationen und den Isolierstationen sind keine Heldinnen und Helden. Das ist auch gut so. Denn Helden sind in Filmen am Ende meistens tot. Urlaub, Pausen und Gehaltszahlungen kennen Helden ebenfalls nicht. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Menschen. Aus Fleisch und Blut. Mit Familien, Sorgen und einer persönlichen physischen und psychischen Leistungsgrenze, die bei vielen seit vielen Monaten kontinuierlich überschritten wird.

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Neben intubierten Patientinnen und Patienten gibt es auch wache. Dieser Patient wird über einen Luftröhrenschnitt beatmet. Dadurch kann er bei Bewusstsein sein und sogar Nahrung zu sich nehmen.

Schon zu normalen Zeiten haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Intensivstationen genug zu tun: Herzinfarkte, Schlaganfälle, Unfälle, schwere Infektionen oder die Nachsorge bei schweren OPs. All diese Patientinnen und Patienten sind nicht weg. Nur ein kleiner Teil von ihnen kann bei planbaren Operationen ein paar Wochen später operiert werden.

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Säckeweise Müll und genutzte Kleidung fallen auf der Covid-Intensivstation an. Der Müll ist kontaminiert und muss als teurer Sondermüll entsorgt werden. Die Wäsche wird speziell gereinigt und wiederaufbereitet. Bis zur Aufbereitung muss sie speziell gelagert werden, damit keine Infektionsgefahr von der Wäsche ausgeht.

Seit Monaten gleicht die Arbeit auf den Intensiv- und Isolierstationen einem Kraftakt. Häme und Spott haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht verdient. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind keine Helden - und doch leisten sie heldenhaftes“, heißt in der Pressemitteilung von Christian Busse, dem Leiter Unternehmenskommunikation/Marketing und Pressesprecher der Mühlenkreiskliniken AöR, abschließend.

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Besuch ist auf der Covid-Intensivstation nur in äußersten Ausnahmefällen wie beispielsweise einer Verabschiedung im Sterbeprozess möglich. Einige über eine Sauerstoffmaske oder eine High-Flow-Nasenbrille beatmete Patientinnen und Patienten können mit ihren Angehörigen telefonieren. Über ein desinfizierbares Tablet ist demnächst auch die Videotelefonie möglich.

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Dieses Bild wurde aus Respekt vor dem Abgebildeten geschwärzt. Der Patient ist zwei Tage nach den Fotoaufnahmen gestorben. Auf dem Bild sitzt ein etwa 60-jähriger Mann aufrecht in seinem Bett. Die Sauerstoffmaske hängt ihm um den Hals. Eine Pflegerin steht neben dem Bett und reicht ihm mit einem Löffel ein paar Stücke geschnittene Kiwi. Kurze Zeit später musste er intubiert werden. Er starb zwei Tage später.

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Durch die Bauchlage wird die Lunge entlastet. Bis zu zehn Stunden liegen die Patientinnen und Patienten am Stück auf dem Bauch.

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Die wachen Patientinnen und Patienten sehen oft über Wochen hinter Schutzkleidung vermummte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Damit die Patientinnen und Patienten nicht frieren, liegt die Raumtemperatur bei etwa 24 Grad. Die größtenteils aus Plastik bestehende Schutzausrüstung und die körperliche Pflegearbeit sind sehr belastend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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Ein Schluck trinken während der Arbeit? Das geht nicht einfach so. Die Maske darf im ISO-Bereich nicht angehoben werden. Für jeden Schluck Wasser und jeden Toilettengang müssen sich die Mitarbeitenden ausschleusen und umständlich wieder einschleusen. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versuchen sich in den Pausen etwas von der schweren körperlichen Arbeit zu erholen. Einige gehen sogar duschen.

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Jeder Schritt wird geplant und dokumentiert. Bei der Übergabe wird jeder Patient besprochen.

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Alles was die Covid-Intensivstation verlässt, muss desinfiziert werden. Kein Virus darf die Station verlassen.

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Die meisten Patientinnen und Patienten werden auf der Covid-Intensivstation beatmet. Mittlerweile wird versucht, die Beatmung so lange es geht über eine Sauerstoffmaske zu gewährleisten, die Sauerstoff mit großem Druck in die Lungen presst. Nur wenn es gar nicht mehr anders geht, wird intubiert.

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Der Zustand einer Patientin hat sich stark verschlechtert...

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Die Mediziner entscheiden sich für den Anschluss einer künstlichen Lunge, der ECMO...

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Damit wird das Blut durch dicke Schläuche aus dem Körper geführt und in einer Maschine mit Sauerstoff angereichert...

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Die eigentliche Lunge wird so überbrückt und ihr wird Zeit zur Regeneration gegeben. Die ECMO ist die letzte aller Therapiemöglichkeiten.

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Das Anlegen der ECMO erfordert sehr viel Personal und äußerste Konzentration.

(Quelle: MKK, Fotos: Kai Senf)

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