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NABU Minden-Lübbecke blickt zufrieden auf 2018 zurück

Minden-Lübbecke -

NABU Kreisverband blickt zufrieden auf 2018 zurück

Pünktlich zum Jahresende konnte der NABU Kreisverband Minden-Lübbecke mehrere arbeitsaufwändige Projekte erfolgreich beenden, in die neben Eigenmitteln auch Landes- und EU-Gelder geflossen sind. So konnten in Frotheim auf einem zuvor erworbenen 2,5 ha großem Grundstück auf einer Feuchtwiese mit kleinen Eichen- und Erlengruppen sechs Amphibiengewässer geschaffen werden. Ein neuer Zaun wird eine extensive Beweidung der Fläche in den kommenden Jahren möglich machen. Im Naturschutzgebiet „Rauhe Horst“ wurde eine große Obstwiese eingezäunt, um die extensive Beweidung durch Schafe zu ermöglichen und damit den Nahrungsraum für den ansässigen Steinkauz zu verbessern.

Auf einem über 3 ha großen Grundstück in Varl bei Rahden wurde durch Anpflanzung von Laubholzbäumen die Entwicklung eines Wildnisgebietes initiiert. Das ebenfalls in das Eigentum der NABU eigenen Stiftung Naturerbe NRW eingegangene ehemalige Wohnhaus auf dem Gelände wird im neuen Jahr in ein Artenschutzhaus zur Wohnstätte für Vögel und Fledermäuse umgewandelt.

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BauTeam Husmann Hausbesichtigung

Besonders aktiv war erneut die Arbeitsgruppe „Praktischer Naturschutz“, die sich schon seit vielen Jahren fast jeden Samstag am Schafstall trifft. Diverse Arbeiten im Arten- und Biotopschutz aber auch ganz praktisch im Großen Torfmoor mit der Wegeinstandhaltung, mit Sicherungsmaßnahmen der Bohlenwege, Entfernung von Stacheldraht und der Erneuerung von Hinweispfählen und Absperrungen standen auf dem Plan. In Zusammenarbeit mit der Biologischen Station wurden weitere Maßnahmen geplant und das Beweidungskonzept abgestimmt.

An einigen Vormittagen wurden Nistkastenbausätze zugeschnitten, um diese dann im Zuge von Ferienspielen mit Kindern, Kindergarten- und Schulgruppen zusammenzubauen. So konnten für Fledermäuse, Kleinvögel wie auch den Vogel des Jahres 2018, dem Star, zahlreiche neue Quartiere hergestellt werden.

Ein Schwerpunkt im Winterhalbjahr war das Schneiteln von Kopfweiden, das auf den Stock setzen von Hecken sowie das Anpflanzen von Weiden und heimischen Sträuchern und Bäumen.

Die AG Artenschutz hat wieder verschiedensten Tierarten wie z.B. Schleiereulen, Turmfalken, Steinkäuze, Hohltauben, Waldkäuzen, Störche, Uhu, Wanderfalke und vielen Kleinvögeln wie z. B. Schwalben, Feldsperlingen und Staren durch konkrete Maßnahmen geholfen. So wurden die Nistkästen von Schleiereulen und Steinkäuzen kontrolliert, repariert und ergänzt. Die Beringung von Weißstorch, Uhu und fast 140 jungen Steinkäuzen im vergangenen Jahr kosteten viele Stunden Arbeit. In vielen Fällen konnte der NABU beim Schutz von bedrohten Fledermäusen Behörden und Privatleuten Hilfestellung leisten.

Das Verschwinden der Insekten hat der NABU Minden-Lübbecke zum Anlass genommen, Städte und Gemeinden, Heimatpfleger, Landwirte, Imker und andere Interessierte Anfang des Jahres zu einem runden Tisch einzuladen. Es wurde diskutiert, was jeder Bürger in seinem Garten aber auch Kommunen an den Straßen- und Wegerändern verbessern können. Im Jahresverlauf kam es zu zwei weiteren informativen Veranstaltungen. Gemeinsam mit der Gemeinde Stemwede und einem Referenten aus Vreden konnten über konkrete Vorgehensweisen am Beispiel von Vreden und Stemwede diskutiert werden. Gegen Ende des Jahres fand im NABU Besucherzentrum Moorhus ein Treffen zwischen den Städten und Gemeinden des Kreises mit dem Ziel statt, sich auszutauschen und voneinander zu erfahren, was gangbare Wege sind, um die Artenvielfalt in der Landschaft zu erhöhen. Auch mehrere Vorträge wurden zu diesem Thema im Besucherzentrum angeboten.

Besonders gut kam die Saftaktion am Moorhus im September im Rahmen des „Apfeltages“ an. Am Abend waren nicht nur 500 Liter Saft von Äpfeln, die Ehrenamtliche zuvor von Obstwiesen in der Rauhen Horst gesammelt hatten, gepresst, lange Schlangen von privaten Anlieferern hielten das Saftmobil den gesamten Tag über am Laufen. Ein Pomologe half interessierten Obstbaumbesitzern bei der Sortenbestimmung. Der NABU eigene Apfelsaft kann nun im Moorhus in Gehlenbeck erstanden werden.

In zahlreichen Gremien wie dem Naturschutzbeirat, den Begleitarbeitskreisen zu den Landschaftsplänen, dem Fachbeirat bei der Biologischen Station, einem Arbeitskreis mit Kreis und Landwirtschaft und vielen anderen Fachgesprächen entsendet der NABU ehrenamtliche Vertreter. Allein ca. 60 Stellungnahmen wurden vom NABU im Zusammenhang mit großen Planverfahren abgegeben, Verfahren, zu denen meist mehrere Aktenordner durchgearbeitet werden müssen.

Die Geschäftsstelle im NABU Besucherzentrum Moorhus ist darüber hinaus Anlaufstelle für viele Anfragen zum Artenschutz oder auch für Anzeigen von Verstößen. Diesen Meldungen versucht der NABU mit ehrenamtlichen Kräften nachzugehen und zu helfen.

Ein weiteres aber auch ambitioniertes Highlight bleibt die Bildungsarbeit im Moorhus. Neben einem Jahresprogramm mit interessanten Angeboten an Seminaren, Exkursionen und Moorführungen durch die zertifizierten Natur- und Landschaftsführer und -innen, Ausstellungen und Vorträgen hat im vergangenen Jahr auch die Bildungsarbeit im Sinne von BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) im Regionalzentrum Moorhus weiter an Profil gewonnen. Durch die fortgesetzte Landesförderung konnten im laufenden Jahr zwei Veranstaltungen durchgeführt werden, um die Vernetzung von außerschulischen, schulischen und kommunalen Bildungseinrichtungen zu fördern und Perspektiven für eine zukunftsfähige Bildungsarbeit für den Kreis Minden Lübbecke zu schaffen.

Für Lehrkräfte, Umweltbildner und Erzieher wurden Fortbildungsveranstaltungen angeboten, um praktische Anregungen für motivierende, handlungsorientierte Lerninhalte zu geben. Durch Aktionsstände, Schul- und Kinderveranstaltungen zu Themen wie Mobilität, nachhaltigem Konsum, Klimaschutz oder Abfallvermeidung konnten alleine seit April über 700 Teilnehmer aller Altersgruppen erreicht werden.

Der NABU Minden-Lübbecke hat sich besonders gefreut, im Verlauf des Jahres Schulen wie die Astrid Lindgren-Grundschule und die Grundschule Am Mühlengrund bei der Errichtung von „Bienenbuden“ für Wildbienen begleiten zu können, den NABU NRW bei der Auszeichnung des Jugendtreffs der Stadt Preußisch Oldendorf und der Gesamtschule Hille für schmetterlingsfreundliche Gärten begleiten zu können und an der Nachhaltigkeitswoche in Minden teilzunehmen.

Der NABU bedankt sich bei allen Mitgliedern, ehrenamtlich Aktiven und Förderern für die geleistete Arbeit und finanzielle Unterstützung. Er wird mit ihrer Hilfe sein Engagement auch 2019 fortsetzen.

(Text: Nabu Foto: Lothar Meckling)

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