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RegioPort OWL eröffnet - Hafen nimmt am 1. September den Betrieb auf

Minden -

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Nach der offiziellen Eröffnung stellten sich (von links) Bundestagsabgeordneter Frank Schäffler, Hafen-Geschäftsführer Joachim Schmidt, Bürgermeister Michael Jäcke, Staatssekretär Enak Ferlemann und Bundestagsabgeordneter Achim Post den Fotografen und Kamerateams.

Der neue Hafen am Mittellandkanal in Minden-Päpinghausen ist am Montag, 1. Juli, unter den Augen von rund 150 geladenen Gästen offiziell eröffnet worden. Diese hatten sich am Vormittag an Bord des Fahrgastschiffes „Poseidon“ begeben, das zunächst den Industriehafen II mit dem jetzigen Containerterminal und danach die neue Kaianlage in Päpinghausen ansteuerte. Das am neuen Terminal des RegioPorts OWL gespannte, rot-weiße Band zerschnitten gemeinsam der Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Enak Ferlemann, Bürgermeister Michael Jäcke und der Geschäftsführer der Mindener Hafen GmbH, Joachim Schmidt.

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Der Geschäftsführer der Mindener Hafen GmbH, Joachim Schmidt, begrüßte die Gäste an Bord der „Poseidon“.

Schmidt begrüßte die Gäste an Bord und erinnerte – wie auch Bürgermeister Michael Jäcke – an die lange Planungsphase für das Großprojekt und auch an die Klagen. Die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt hatten fast genau zwei Jahre zuvor mit einer Fahrt Anfang Juli 2017 zum ersten Spatenstich begonnen. Die ersten Vorüberlegungen für einen neuen Hafenstandort am Mittellandkanal gab es bereits 2006. „Es zeichnete sich bereits damals ab, dass das Containerterminal am Industriehafen II nicht das künftige Umschlagsvolumen abdecken könne“, strich Bürgermeister Michael Jäcke heraus. Dieser Standort kann wegen der zu kleinen Schleuse nicht von der neuen Generation der Großmotorgüterschiffe (GMS) mit einer Länge von 110 Metern erreicht werden.

Jäcke bedankte sich bei den vielen „Mitwirkenden“ am Projekt, darunter bei der Politik, Ingenieursgemeinschaften, Planern, Landschaftsarchitekten, Bauunternehmen, Behörden und Verwaltungen. Ein besonderer Dank galt dem Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur, das das Projekt mit rund 16,9 Millionen Euro aus dem Programm „Kombinierter Verkehr“ förderte. Auch das Land Nordrhein-Westfalen stellte Fördermittel für die straßenseitige Anbindung des Terminals und des angeschlossenen Gewerbegebiets (noch in Planung) zur Verfügung.

„Mit dem Hafen wird ein positives Signal für Minden und den Wirtschaftsstandort gelegt“, betonte Jäcke. Dass der Containerumschlag rasant wächst, machte eine Zahl deutlich, die der Bürgermeister nannte: rund 71.000 TEU (Abkürzung für Twenty Foot Equivalent Unit) wurden 2018 im „Kombinierten Verkehr“ im Mindener Industriehafen umgeschlagen. Das sei ein Wert, der eigentlich für das Jahr 2023 prognostiziert war, so Jäcke. Er und auch Staatssekretär Enak Ferlemann sagten dem „Kombinierten Verkehr“ eine erfolgreiche Zukunft voraus.

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Auch Großmotorgüterschiffe wie die „Esmee“ können den neuen Hafen am Mittellandkanal anfahren.

40 Prozent mehr Waren werden bis 2030 durch und in Deutschland transportiert. Diese Prognose nannte Ferlemann in Zusammenhang mit dem anhaltenden Wirtschaftswachstum, Globalisierung und Deutschland als „Logistik-Weltmeister“. Die Belastung der Straßen stoße schon jetzt an ihre Grenzen. Da werden der „Kombinierte Verkehr“ und noch mehr Umschlagplätze dringend gebraucht. Der Staatssekretär unterstrich, dass er hinter dem „Modell-Projekt RegioPort“ stehe und ermunterte Geschäftsführer Joachim Schmidt zum Bau der nächsten, geplanten Abschnitte, die nach Bedarf erfolgen sollen. Dazu gehöre auch die Anbindung des Hafens an die Schiene.

Nach der rund einstündigen Fahrt der „Poseidon“ auf Mindens Wasserstraßen konnten die Gäste die neue Anlage besichtigen. Darauf folgte – wieder an Bord - eine Demonstration des neuen Portalkrans, der einen Container von einem Binnenschiff an der Kaianlage entlud. Das Terminal wird nach einer europaweiten Ausschreibung künftig von der RegioPort OWL Betriebs GmbH betrieben. Gesellschafter sind je zu einem Drittel die Mindener Hafen GmbH, die Bobe Speditions GmbH und die Weser Container Express GmbH. Der eigentliche Betrieb wird am 1. September aufgenommen. In den Monaten Juli und August werde das „Terminal Operating System“ implementiert, so Joachim Schmidt. Auch laufen in den nächsten Wochen weitere Mitarbeiterschulungen für den Portalkran und der Probebetrieb.

Die Eröffnung wurde – wie schon der Spatenstich vor zwei Jahren – von lautstarken Protesten begleitet. Am Zaun zum neuen Hafengelände hatten sich einige Hafenprojekt-Gegner und auch Mitglieder der Bürgerinitiative „Bigtab“ versammelt. Bigtab setzt sich für den trassennahen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Bielefeld und Hannover ein. Das Bundesverkehrsministerium hatte andere, trassenferne Varianten für den Ausbau ins Spiel gebracht. Adressat dieser Proteste war Staatssekretär Enak Ferlemann.

(Text und Fotos: Stadt Minden)

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