Sammeltransfer nach Bielefeld - 140 Asylsuchende konnten Antrag stellen
Minden-Bielefeld -
(Symbolfoto: Archiv)
Für rund 140 erwachsene Asylsuchende und ihre Kinder aus Minden war der 24. Mai ein guter Tag – auch wenn sie früh aufstehen mussten. Sie konnten ihren Asylantrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Bielefeld stellen. „Viele haben darauf bereits Monate, einige sogar ein Jahr und länger gewartet“, so Erster Beigeordneter Peter Kienzle. Bereits um 4.30 Uhr fuhren vier Busse im Rahmen eines Sammeltransfers in Minden ab. Die Inhaber einer so genannten „Bescheinigung über die Meldung als Asylsuchender“ (BÜMA) konnten an verschiedenen Haltepunkten in der Nähe ihrer Wohnung einsteigen.
„Nachdem im Februar 2016 ein erster Sammeltransfer mit rund 60 Personen gelaufen war, erhielt die Ausländerbehörde Ende April vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Bielefeld erneut einen Termin für Mai. Dieses Mal sollten 181 Erwachsene und Kinder nach Bielefeld gefahren werden. Davon sind zehn Erwachsene an den zuvor bekannt gegebenen Treffpunkten nicht erschienen. Vorgegeben waren vom Bundesamt die Staatsangehörigkeiten und die Zahl der jeweiligen Plätze für die Interviews am 24. Mai. Pro Platz standen Dolmetscher in der jeweiligen Landessprache zur Verfügung. Auf Grundlage der BAMF-Vorgaben wurde von Seiten der Ausländerbehörde versucht, diejenigen, die sich seit ihrer Einreise am Längsten in Deutschland aufgehalten haben, zu berücksichtigen. In Einzelfällen war dies nicht immer möglich.
Dass sie den Termin zur Antragstellung bekommen, wurde den Asylsuchenden in einem Brief vorher schriftlich mitgeteilt. „Wir haben die Briefe mit Unterstützung einiger städtischer Mitarbeiter/innen eine Woche vorher persönlich übergeben, damit alle wissen, wie wichtig es für sie ist, diesen Termin wahrzunehmen und auch pünktlich am Haltepunkt zu stehen“, so Sewin Aro, Koordinatorin für die ehrenamtliche Flüchtlingsunterstützung, die selbst kurdisch und arabisch spricht. Falls ein Flüchtling an seinem Wohnsitz nicht angetroffen wurde, hat er den Hinweis erhalten, bis Montag, 23. Mai 2016, das Schreiben im Servicebereich der Ausländerbehörde abzuholen. Vor der Verteilung haben Sewin Aro und die Integrationsbeauftragte Selvi Arslan-Dolma die Briefe nach Nationalitäten und Stadtbezirken sortiert, damit auch sofort Fragen in der jeweiligen Landessprache oder in Englisch beantwortet werden konnten.
Mit dem Tag der Zustellung wurden auch die der Stadt bekannten, ehrenamtlichen Flüchtlings-Paten per Mail unterrichtet, um bei Fragen informiert zu sein oder auch unterstützend mitzuwirken, dass auch wirklich alle in den Bus einsteigen, Proviant und Getränke dabei haben und wissen, dass sie sich auf einen langen Tag einstellen müssen. „Das hat alles super geklappt“, ist Sewin Aro zufrieden.
Für den Transport hatte die Ausländerbehörde vier Busse gemietet. Aufgrund der großen Zahl an Personen, die nach Bielefeld gebracht werden mussten, war eine intensive Planung notwendig. Zum Beispiel mussten die Wegstrecken, die Abfahrtzeiten und die Treffpunkte festgelegt werden. Neun Mitarbeiter/innen der Ausländerbehörde und des Fachbereiches Soziales waren bei der Abfahrt vor Ort, acht und Sewin Aro sowie eine ehrenamtliche Patin haben den Transfer begleitet. Genauso wie der Hinweg musste auch der Rückweg organisiert werden. Die Abfahrt in Bielefeld war für 16.30 Uhr geplant. Hierfür sind dann noch einmal vier Kolleginnen und Kollegen der Ausländerbehörde nach Bielefeld gefahren und haben dann dort vor Ort den Rücktransport geklärt.
„Mit dem Transport ist die Arbeit für die Ausländerbehörde aber nicht beendet“, so Annette Ziegler, stellvertretende Leiterin des Bereiches Bürgerdienste. Die Mitteilung über die erfolgte Asylantragstellung erhält die Stadt noch am selben Tag per Fax. Danach erfolgt die Eingabe im Fachverfahren und es wird die Ausstellung der Aufenthaltsgestattung vorbereitet. In den nächsten Tagen kommen dann rund 140 erwachsene Flüchtlinge ins Rathaus, um ihre Aufenthaltsgestattung im Asylservice-Büro abzuholen, so Ziegler weiter.
Die Termine für einen Sammeltransfer vergibt das BAMF, die Stadt Minden hat hierauf keinen Einfluss. Wann ein nächster Termin ansteht, ist derzeit noch unklar. Noch immer gibt es in Minden rund 500 Menschen, die nur über eine BÜMA verfügen und noch keinen Asylantrag gestellt haben. Positiv wertet der Erste Beigeordnete Peter Kienzle, dass bei der Bezirksregierung Arnsberg jetzt eine neue Koordinierungsstelle geschaffen worden ist, damit eine zügigere Bearbeitung beim BAMF erfolgen kann. Hierfür wird eine Liste aller BÜMA-Inhaber der Stadt Minden benötigt. Diese Liste wird derzeit aktualisiert, so die Stadt Minden abschließend.
(Text: Stadt Minden)
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