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Schutzraum auf Rollen

Minden -

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Ein dichtes Dach, eine verschließbare Tür und vor allem ein Liegeplatz für Vierbeiner – nicht viel Luxus und doch kann die neue mobile Übernachterhütte der Diakonie Stiftung Salem für Menschen ohne Obdach die Welt bedeuten. Denn das besondere Tiny House ist die erste Notschlafstelle in Minden, in der wohnungslose Menschen gemeinsam mit ihrem Hund eine sichere Unterkunft finden. Mit einer Feier auf dem Gelände des Rudolf-Winzer-Hauses wurde die Übernachterhütte jetzt offiziell eingeweiht.

Die mobile Notunterkunft ist ein Gemeinschaftsprojekt der Diakonie Stiftung Salem und der Initiative „PAcKT an Minden“. Die ursprüngliche Idee entstand bei einem so genannten Wohlfühlfrühstück im Rudolf-Winzer-Haus. Einer der Ideengeber ist Udo Ernst. Der Hundehalter lebt schon seit vielen Jahren ohne festen Wohnsitz und hat die Umsetzung des Projektes maßgeblich vorangetrieben. „Was lange währt, wird endlich gut“, sagte Udo Ernst bei der Einweihungsfeier und betonte, wie wichtig die Übernachterhütte für Menschen in seiner Situation sein kann.

Den Bau und die Materialbeschaffung für die besondere Notunterkunft übernahm das Team von „PAcKT an“. Als Initiative des Fach-Werk-Minden e.V. hat „PAcKt an Minden“ das Ziel, Langzeitarbeitslose an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen und gleichzeitig durch gemeinwesensorientierte Tätigkeiten die Mindener Quartiere zu unterstützen. Der Bau der Übernachterhütte passt also genau ins Profil, schließlich konnten die Beteiligten nicht nur ihre handwerklichen Fähigkeiten trainieren, sondern auch ein wichtiges Hilfsangebot für Menschen ohne Obdach schaffen.

Unterstützt wurde das Projekt von vielen helfenden Händen in der Diakonie Stiftung Salem. Elke Entgelmeier, Leiterin der Wohnungsnotfallhilfe der Mindener Diakonie, dankte insbesondere den Kolleginnen und Kollegen der Tischlerei und des Garten- und Landschaftsbaus der Diakonischen Werkstätten. Die Profis hatten mit ihren Ideen und Zeichnungen sowie dem passenden Werkzeug den Bau ermöglicht. Verschiedene heimische Unternehmen, allen voran der Metallwarenhändler Kaiser und Knake, spendeten Material für den Bau.

Trotz ihrer besonderen Architektur kann die Übernachterhütte wie eine klassische Notunterkunft genutzt werden: Menschen ohne Obdach finden hier unkompliziert einen sicheren Schlafplatz für die Nacht. Elke Entgelmeier rät jedoch zu einer telefonischen Anmeldung, schließlich bietet die Hütte nur Platz für eine Person. Die Konstruktion mit einem Boden aus Europaletten steht auf insgesamt neun Rollen. So ist die Hütte trotz eines Gesamtgewichts von über 600 Kilogramm mobil und flexibel einsetzbar. Ein Umzug ist allerdings noch nicht geplant. Auf dem Gelände des Rudolf-Winzer-Hauses hat die Übenachterhütte ihren idealen Standort gefunden.

Quelle und Foto: Diakonie Stiftung Salem

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