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Stadtwerke Bad Oeynhausen sagen geplante Glasfaser-Kooperation ab

Bad Oeynhausen -

Die Stadtwerke Bad Oeynhausen müssen leider bekannt geben, dass das geplante Projekt eines flächendeckenden Glasfaserausbaus in Kooperation mit dem Partnerunternehmen Greenfiber nicht realisiert werden kann.

Die Stadtwerke Bad Oeynhausen müssen bekannt geben, dass das geplante Projekt eines flächendeckenden Glasfaserausbaus in Kooperation mit dem Partnerunternehmen Greenfiber nicht realisiert werden kann. Die Entwicklungen an den Kapitalmärkten seit Beginn des Ukrainekriegs haben die finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen derart verändert, dass eine vertretbare Projektfinanzierung aus Sicht der Stadtwerke unmöglich geworden ist.

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Erste Überlegungen hinsichtlich eines Glasfaserausbaus in Bad Oeynhausen durch eine Kooperationsgesellschaft gab es vor etwa zweieinhalb Jahren. Nach intensiven Abwägungen, auch mit dem Kämmerer der Stadt Bad Oeynhausen, haben die Stadtwerke Bad Oeynhausen beschlossen, das Projekt aufgrund massiv gestiegener Zinsen, kürzerer Finanzierungszeiträume und der Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung abzusagen.

Der Verwaltungsrat der Stadtwerke Bad Oeynhausen AöR hat diese Entscheidung nach Diskussion in der Sitzung am 30. März 2023 unterstützt und bedauert das Scheitern des Projektes.

„Wir bedauern zutiefst, dass wir unser Ziel, unseren Bürgerinnen und Bürgern einen flächendeckenden Glasfaserausbau bereitzustellen, vorerst nicht erreichen können. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Interessenten für das entgegengebrachte Vertrauen im Rahmen der Vorvermarktung bedanken und versichern Ihnen, dass wir uns weiterhin für die Verbesserung der Infrastruktur und dafür, innovative und zukunftsfähige Projekte in und für Bad Oeynhausen zu realisieren, einsetzen werden“, so Stadtwerke Vorstand Andreas Schwarze.

Greenfiber wird den Glasfaserausbau in Bad Oeynhausen unabhängig von den Kooperationsplänen mit der Stadtwerke Bad Oeynhausen AöR durchführen und hierzu in den kommenden Monaten mit eigenwirtschaftlichen Angeboten auf die Haushalte zugehen.

Quelle: Stadtwerke Bad Oeynhausen, Foto: Archiv

So äußert sich Greenfiber in einer Pressemitteilung:

„Das sind wirklich schlechte Nachrichten und keine guten Perspektiven für die Stadt “, fasst GREENFIBER-Geschäftsführer Paul Gummert die Situation zusammen. „Damit werden wir jetzt umgehen müssen.“ Vor kurzem hatten die Stadtwerke Bad Oeynhausen erklärt, dass sie sich außer Stande sehen, den geplante Glasfaser-Ausbau für die ganze Stadt zu realisieren.

Der städtischen Tochter fehlen die Eigenmittel für das Finanzierungsmodell. In den vergangenen Monaten hatten die Stadtwerke und GREENFIBER intensiv für ihr partnerschaftliches Modell geworben. Die von den Partnern erarbeitete und von einer unabhängigen Wirtschaftskanzlei geprüften Mindestanforderungen des Projektes wurde im Laufe der Kampagne erreicht. Nach der Zustimmung durch den Stadtrat war dies das vorläufige „grüne Licht“ für eines der größten Infrastrukturprojekte seit Jahrzehnten. Doch nun kommt von den Stadtwerken der Stopp des Bad Oeynhausener Zukunftprojektes.

„Seit dem erfolgreichen Abschluss der Vorvermarktung haben wir uns gemeinsam um eine tragfähige und langfristige Finanzierung des flächendeckenden Glasfaserausbaus bemüht“, so Gummert. Tatsächlich haben sich die Rahmenbedingungen in der letzten Zeit stark verändert. Inflation, stark steigende Zinsen und gestiegene Errichtungskosten hatten großen Einfluss auf den finanziellen Rahmen. „Natürlich sind die Zeiten für eine solche Investition in die Infrastruktur nicht besonders gut, aber darstellbar“, sagt GREENFIBER-Geschäftsführer Gummert auch mit Blick auf andere Kommunen in der Region. Sowohl in Lübbecke als auch in Espelkamp wird das kommunale Partnerschaftsmodell gemeinsam mit GREENFIBER erfolgreich umgesetzt – in Hille steht gleiches an. Das Infrastrukturunternehmen wäre auch in Bad Oeynhausen bereit, seinen Teil zur Finanzierung beizutragen. Bereits die breit angelegte Vermarktungskampagne wurde von GREENFIBER geplant, organisiert und finanziert. „Dies war Teil unserer Vorleistungen und unser Risiko“, stellt Gummert fest.

GREENFIBER blickt auch in Bad Oeynhausen optimistisch in die Zukunft

Die zahlreichen eingegangenen Anträge auf einen Glasfaser-Hausanschluss wertet GREENFIBER weiterhin als Auftrag und starkes Votum für die digitale Zukunft der Region. „Wir fühlen uns den Menschen und Unternehmen hier verpflichtet. Gerade in den Ortschaften rund um die Kernstadt ist ein leistungsfähiges Glasfasernetz von großer Bedeutung.“ Daher möchte GREENFIBER auch nach dem Ausstieg der Stadtwerke den Ausbau vorantreiben. „Wir prüfen jetzt, wie wir unter diesen vollkommen veränderten Rahmenbedingungen möglichst vielen Haushalten eine Glasfaser-Lösung anbieten können“, erklärt Paul Gummert. Dafür bittet das Unternehmen jedoch um etwas Geduld. In den kommenden Wochen und Monaten wird GREENFIBER mit Ausbaugebieten an die Öffentlichkeit treten. Auch wenn ein Vollausbau nahezu ausgeschlossen ist, wird GREENFIBER den Eigenausbau so gestalten, dass möglichst viele Haushalte und Unternehmen profitieren.

Quelle: Greenfiber

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