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Steinberger Ortsrat geschlossen für Bahnreaktivierung

Rinteln -

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(v. r.) Sascha Gomolzig, Dr. Bernd Pietzka, Harald Bokeloh, Dietrich Schramm, Burkhard Rohrsen, Jens Uwe Wienecke, Karl-Martin Pacholek; hinter der Kamera Torsten Wichmann

Mit regem Interesse verfolgt der Ortsrat die Bemühungen des Fördervereins Eisenbahn Rinteln-Stadthagen (FERSt) um die Aufwertung für den regelmäßigen Schienenpersonenverkehr. Alle Mitglieder sind sich über die Parteigrenzen hinweg einig, die Streckenreaktivierung zu unterstützen und sich auch selbst dafür aktiv einzusetzen.

So lud Ortsbürgermeister Sascha Gomolzig zu einem Informationsaustausch ins Dorfgemeinschaftshaus ein, an dem die Bahnprotagonisten Harald Bokeloh (Bürgermeister von Heeßen), Dr. Bernd Pietzka, Karl-Martin Pacholek und vom FERSt Burkhard Rohrsen mit den
Ortsratsmitgliedern Torsten Wichmann, Dietrich Schramm und Jens Wienecke teilnahmen.

Rohrsen erläuterte den aktuellen Stand der Strecke mit wachsender Güterverladung und den beliebten Schienenbus- und Dampfzugfahrten; entsprechend der Koalitionsvereinbarung im Land Niedersachsen, wonach weiterhin Strecken reaktiviert und möglichst mit umweltfreundlichen Technologien betrieben werden sollen, habe die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn (RStE) weiterhin diese Chance. Zudem überarbeite das Land Niedersachsen gerade das sogenannte Standardisierte
Bewertungsverfahren, wonach künftig besser auf die Belange des ländlichen Raums eingegangen wird und die RStE in der Bewertungsmatrix dann eher den entscheidenden Wert 1,0 überschreiten könne.

Die Reaktivierungskosten können derzeit überschlägig mit 25 Mio. Euro beziffert werden, wobei durch Fördermittel des Landes bis zu 75 % gedeckt würden. Zwar verbliebe ein auf die Kommunen entfallender Ausgabenanteil, jedoch wären die laufenden Einnahmen aus den von den
Bahnverkehrsunternehmen zu zahlenden Trassenentgelten gegenzurechnen (nach Reaktivierung der 23 Km langen Strecke Dissen/Bad Rothenfelde – Osnabrück konnte z. B. die  Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück dadurch sogar Überschüsse erzielen).

Der Ortsrat sieht in der Reaktivierung, möglichst durchgebunden bis Hannover Hauptbahnhof, eine Entlastung der angespannten Straßenverkehrssituation, Anreize für Pendler und Steinberger hier her zu ziehen bzw. zu bleiben, neu entstehende Arbeitsplätze und mehr – was für den gesamten Landkreis ebenfalls zuträfe.

Man werde weitere Gespräche darüber mit den Hauptverwaltungsbeamten, Bürgermeistern und Ratsmitgliedern der Nachbarkommunen anstreben. In der heutigen Welt mit Klimaschutzzielen, CO2-Steuern und „Fridays-for-future“ wäre die Reaktivierung der
Eisenbahnlinie vor Ort auch deshalb folgerichtig.

(Text und Foto: Rohrsen/Ferst)

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