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Streichung von IC-Halten: Stadt und Politik diskutieren mit der Bahn

Bad Oeynhausen -

Streichung von IC-Halten: Stadt und Politik diskutieren mit der Bahn

Am 9. Januar fand ein Treffen von Vertretern der Stadt und der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik mit Vertretern der Deutsche Bahn AG statt. Anlass für diesen offenen Dialog waren Änderungen im Fernverkehrs-Fahrplan, von denen vor allem Pendler aus Bad Oeynhausen und Umgebung betroffen waren. Bereits im September vergangenen Jahres hatte die Bahn einen IC-Halt in Bad Oeynhausen gestrichen, zum Fahrplanwechsel im Dezember waren weitere Halte weggefallen.

Bürgermeister Achim Wilmsmeier konnte zu dem Gespräch im Rathaus den Konzernbevollmächtigten der DB für NRW, Werner Lübberink sowie Vertreter der DB Fernverkehr AG begrüßen. Seitens der Politik waren die Bundestagsabgeordneten Inge Höger, Dr. Tim Ostermann und Stefan Schwartze, die Landtagsabgeordneten Christian Dahm, Inge Howe und Kirstin Korte sowie aus dem Bad Oeynhausener Stadtrat die Fraktionsvorsitzenden Dr. Volker Brand, Dr. Olaf Winkelmann und Kurt Nagel gekommen.

Für die Deutsche Bahn erläuterte Werner Lübberink zunächst die Gründe für das Vorgehen der DB. Seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 verkehren auf der zweistündlichen IC-Linie 55 Dresden – Hannover – Köln neue, doppelstöckige Intercity 2-Züge. Nur durch die Aufgabe eines Zwischenhaltes zwischen Hamm und Hannover seien auf der stark ausgelasteten Strecke trotz zunehmender Baustellen der Fahrplan zuverlässig einzuhalten und die Anschlussverbindungen im Knotenbahnhof Hannover nach Berlin, Hamburg und Süddeutschland zu gewährleisten. Da Bad Oeynhausen nach den Auswertungen der Bahn auf diesem Abschnitt der Stopp mit den wenigsten Ein- und Ausstiegen sei, habe sich die Bahn für die Kurstadt entschieden. Als Alternative zu den wegfallenden IC-Verbindungen gibt es für die Kunden 10 bis 20 Minuten längere Umsteigeverbindungen über Herford bzw. Minden/Westf.

Die DB-Vertreter betonten, dass Bad Oeynhausen weiter Systemhalt mit werktäglich bis zu dreizehn IC-Abfahrten bleibe. So werden die Halte der IC-Linie Amsterdam–Hannover–Berlin sowie des touristischen Zugpaars IC 2012/2013 von und nach Oberstdorf nicht verändert. Zusätzlich wird werktags am Nachmittag jetzt neu auch der IC 2223 von Berlin nach Aachen die Stadt anfahren.

Bei der anschließenden Diskussion konnten die Vertreter der Bahn nicht alle Fragen der teilnehmenden Politiker ausräumen. So blieb beispielsweise offen, warum der Halt der Züge in Bad Oeynhausen gestrichen werde, der IC vor der Weiterfahrt in Hannover in Richtung Leipzig aber ca. 20 Minuten Aufenthalt habe. Herr Lübberink versprach, die offenen Themen im Nachgang schriftlich zu beantworten.

Änderungen am Fahrplan konnten seitens der DB nicht zugesagt werden. Nach wie vor prüfe die DB kontinuierlich die Möglichkeiten, das Fernverkehrsangebot für den IC-Halt Bad Oeynhausen wieder zu verbessern, dabei wird speziell ein weiterer Halt eines Frühzuges für Pendler in Richtung Hannover untersucht. Ebenso versicherten die DB-Vertreter, die Entwicklung auf der Linie 55 im Auge zu behalten.

Als Zeichen des Entgegenkommens hat die Deutsche Bahn der Stadt Bad Oeynhausen darüber hinaus Unterstützung bei Marketingaktivitäten für die Region zugesagt. Den am stärksten von den Veränderungen betroffenen Kunden, den Pendlern, möchte die DB für die Nachteile direkt entschädigen und verschenkt Reisegutscheine an Inhaber von Zeitkarten-Abonnements im Fernverkehr. Weitere, speziell für die Stadt konzipierte und zeitlich begrenzte Sonderangebote sind bereits in Vorbereitung.

Werner Lübberink bedankte sich für den offenen Dialog und sagte zu, mit Stadt und Politik zum IC-Halt in der Kurstadt im Gespräch zu bleiben.

(Text: Stadt Bad Oeynhausen | Symbolfoto: Archiv)

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