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Universitätsklinikum beheimatet Deutschlands erstes Stroke Center

Minden -

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Professor Dr. Peter Schellinger, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie und Neurogeriatrie (links), und der Leitende Oberarzt Dr. Jörg Glahn freuen sich über die Zertifizierung als Deutschlands erstes Stroke Center nach den Kriterien der ESO.

Die überregionale Schlaganfallstation der Universitätsklinik für Neurologie und Neurogeriatrie im Johannes Wesling Klinikum wurde von der Europäischen Schlaganfallorganisation ESO als Deutschlands erstes Stroke Center ausgezeichnet.

Damit erreicht das Mindener Universitätsklinikum die höchste Zertifizierungsstufe für die Behandlung von Schlaganfallpatienten auf europäischer Ebene. Bislang haben europaweit erst zehn Kliniken dieses Spitzenniveau erlangen können. In Deutschland ist das Johannes Wesling Klinikum die erste als Stroke Center zertifizierte Einrichtung. „Die Neurologen in Minden sind seit jeher Pioniere in der Schlaganfallversorgung. Bereits in den 90ern haben wir als eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland eine Stroke Unit aufgebaut. Dass mein Team und ich jetzt als erste Klinik als ESO Stroke Center zertifiziert sind, macht mich stolz. Schlaganfallpatienten bekommen bei uns die bestmögliche und den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechende Behandlung“, sagt Professor Dr. Peter Schellinger, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie und Neurogeriatrie.

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Die Behandlung von Schlaganfällen erfordert die Zusammenarbeit sehr vieler medizinischer und pflegerischer Disziplinen. Um die bestmöglicher Therapie zu ermöglichen, ist eine umfangreiche Diagnostik notwendig.

Da die vor wenigen Wochen erlangte nationale Rezertifizierung als überregionale Stroke Unit mit einem umfangreichen Zertifizierungsprozess inzwischen so aufwändig ist, waren bereits viele der Voraussetzungen für die ESO Stroke Center Qualifikation gegeben. Ein zusätzliches in Deutschland nicht gefordertes Kriterium für die ESO war zum Beispiel die Verfügbarkeit von wissenschaftlichen und therapeutischen Neuropsychologen, von denen am Universitätsklinikum Minden zwei beschäftigt sind. Auch die fachneurologisch altersmedizinische Weiterversorgung der Schlaganfallpatienten in der Neurogeriatrie hat hier einen Ausschlag gegeben.

In Stroke Centern werden Schlaganfallpatienten anhand festgelegter Kriterien nach den neuesten wissenschaftlichen Standards behandelt. Der Erfolg solcher Spezialabteilungen ist mittlerweile wissenschaftlich eindeutig belegt: Schlaganfallpatienten, die auf Stroke Units versorgt werden, leben länger und haben weniger Folgeschäden als Patienten, die nicht auf Stroke Units behandelt werden. Am Johannes Wesling Klinikum stehen 14 Überwachungsbetten im Stroke Center zur Verfügung neben 6 neurologischen Intensivstationsbetten. Spezialisten aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen wie der Neurologie, der Neuroradiologie und der Neurochirurgie arbeiten Hand in Hand zusammen. Außerdem arbeitet speziell geschultes Fachpflegepersonal im Stroke Center, um auf die Bedürfnisse von Schlaganfallpatienten optimal reagieren zu können. Ergänzt wird das Team durch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern, die sofort nach dem Schlaganfall mit der Rehabilitation beginnen. Am Universitätsklinikum Minden werden jährlich mehr als 1500 Schlaganfallpatienten behandelt.

(Text und Fotos: MKK)

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