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Universitätsklinikum beteiligt sich am Welt-Frühgeborenen-Tag

Minden -

Universitätsklinikum beteiligt sich am Welt-Frühgeborenen-Tag

Das Johannes Wesling Klinikum beteiligt sich am Samstag, 17. November, von 14 bis 18 Uhr erstmalig am Welt-Frühgeborenen-Tag „Starker Start für kleine Helden“. Im Foyer des Mindener Universitätsklinikums werden Pflegekräfte der Kinder-Intensivstation, Ärzte und betroffene Eltern ehemaliger Frühgeborener gemeinsam über das Thema informieren.

International kommt etwa jedes zehnte Neugeborene zu früh auf die Welt. Als Frühgeburt zählen Babys, die vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren werden. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO stellt Frühgeburt die Haupttodesursache bei Kindern unter fünf Jahren dar. Um Frühgeborenen und ihren Familien eine Stimme zu geben, hat die European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) bereits 2008 den Welt-Frühgeborenen-Tag ins Leben gerufen, der jährlich am 17. November gefeiert wird. Die Organisation vereint als europäische Stiftung Eltern, medizinische Fachleute verschiedener Disziplinen, Wissenschaftler, Politiker und weitere Akteure mit dem gemeinsamen Ziel, den Gesundheitszustand dieser Patientengruppe zu verbessern. „Wir versorgen in Minden etwa 180 Frühgeborene im Jahr – darunter auch Kinder unter 500 Gramm“, sagt Professor Dr. Bernhard Erdlenbruch, Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Johannes Wesling Klinikum. Wichtig ist, dass diese Kinder in den ersten Tagen und Wochen ihres Lebens optimal versorgt sind. „Frühgeborene können große Helden werden – wenn sie die richtige Starthilfe ins Leben bekommen“, sagen Professor Dr. Erdlenbruch und Ulrike Mösbauer, Oberärztin der Kinderintensivstation, in Anspielung auf das Motto des Welt-Frühgeborenen-Tags.

Neugeborene unter 2300 Gramm müssen in der Regel intensivmedizinisch betreut werden. Dazu stehen auf der Kinderintensivstation des Universitätsklinikums 16 Betten zur Verfügung. „Der pflegerische Betreuungsaufwand ist enorm. Es kann vorkommen, dass ein Säugling eine 1:1 Rund-um-die-Uhr-Betreuung benötigt“, sagt die Stationsleiterin der Intensivstation Anja Hanschke.

Um den Besuchern einen Eindruck von der hochkomplexen medizinischen und pflegerischen Versorgung zu ermöglichen, wird am Weltfrühgeborenen-Tag ein Intensivplatz inklusive einer Trainingspuppe vorgestellt. Außerdem können die Besucher unterschiedliche Entwicklungsstadien von Säuglingen anhand von Modellen erleben. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele erst verstehen, wie klein und schutzlos Frühgeborene sind, wenn sie mal ein Frühgeborenes neben einem normalen Säugling sehen. Wir werden am Weltfrühgeborenen-Tag entsprechende Puppen haben, um diesen Unterschied auch fühl- und erlebbar zu machen“, sagt die Kinderintensivpflegerin Anja Hanschke.

Die Aktion wird unterstützt von dem Verein "Hope and Magic", in dem sich zumeist junge Frauen zusammengefunden haben, um Frühgeborene und die Familien von Sternenkindern zu unterstützen. Die Vereinsmitglieder verkaufen unter anderem selbstgestrickte Mützen und Babykleidung, um Geld für die Versorgung von Frühgeborene zu sammeln.

(Text und Foto: MKK)

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