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Das Weserstation kocht über: Meister!

Minden -

Quarterback Lars-Erik Brase setzt das erste Ausrufezeichen für die Minden Wolves, läuft zum erfolgreichen Touchdown in der Endzone der Rheine Raptors. Foto: Herzensglück Fotografie Maren Wilkening

Quarterback Lars-Erik Brase setzt das erste Ausrufezeichen für die Minden Wolves, läuft zum erfolgreichen Touchdown in der Endzone der Rheine Raptors. Foto: Herzensglück Fotografie Maren Wilkening

Der Jubel hallt durchs Mindener Weserstadion. Auf dem Rasen, aber auch auf der Tribüne. Zuschauer rennen nach dem Schlusspfiff sofort in Richtung Spielfeldbegrenzung, um teilzuhaben am Rausch der überschwänglichen Freude. Abklatschen mit den siegestrunkenen Helden, die die soeben eingefahrene Meisterschaft in der American Football-Landesliga Ost mit Jubelgesängen, Tänzen und Schlachtrufen zelebrieren und Headcoach Phil Gamble sowie Koordinatoren Eric Wichmann und Danny Wilkening die bei diesen Anlässen übliche kräftige Dusche aus der Wassertonne verpassen. 1.500 Zuschauer erleben eine zweieinhalbstündige Gala der Minden Wolves in der DJK Dom Minden gegen den Tabellenweiten Rheine Raptors, an deren Ende sie durch einen 38:0 (3:0, 14:0, 7:0, 14:0)-Sieg vorzeitig den Titel einfahren.

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Schon zwei Stunden vor dem Kick-Off des letzten Saisonauftritts der Wölfe vor eigenem Publikum füllt sich die Arena schnell. Und selbst als die Partie schon läuft, strömen immer noch Menschen in die altehrwürdige Mindener Sportstätte. „Eine Kulisse wie gemalt“, freut sich Sportdirektor Volker Krusche. „Das zeigt, dass unsere Sportart von Fans und Newcomern sehr gut angenommen wird.“ Wird sie definitiv, denn mehr als 4.000 Zuschauer in den drei Heimspielen – wann hat es so etwas im Weserstadion schon mal gegeben? Das Wolfsrudel sorgt aber auch für echte Gameday-Stimmung mit zahlreichen Angeboten rund um das Spiel.

Neben der großartigen Resonanz ist es die besondere Brisanz am vorletzten Spieltag, die heraussticht. Denn schon ein im Football eher seltenes Unentschieden würde den Minden Wolves die Meisterschaft sichern. Angesichts des 27:7 im Hinspiel in Rheine können die Vorzeichen mit den eigenen Fans im Rücken also kaum besser sein. Und Spieler, Trainer und Verantwortliche wollen der Torte am Samstag auch die dekorative Kirsche hinzufügen. Trotz aller Vorsicht bei solchen Endspielen ist der Heimsieg fest im Visier.

Entsprechend mahnend sind auch die Worte, die die Coaches beim Abschlusstraining an die Spieler richten. Die Worte sind angekommen, denn die Akteure strotzen gegen die Raptors nur so vor Selbstvertrauen, wirken aber auch äußerst konzentriert. Immerhin gilt es neben acht Ausfällen, darunter allein sechs verletzungsbedingt, diesmal auch auf den Headcoach als spielenden Leistungsträger zu verzichten. Phil Gamble war bei der Partie in Herne vor einer Woche unglücklich umgeknickt und muss passen. Sorgen machen ihm seine Schützlinge allerdings keine. Gleich der erste Drive der Gäste wird von der hellwachen Defense, angeführt von einem starken Pascal Dieth, zunichte gemacht. Und der erste eigene Angriff bringt zwar noch keinen Touchdown, dafür aber ein Fieldgoal, für das der Espelkamper Tobias Pauls verantwortlich zeichnet – 3:0 für die Wolves.

Quarterback Lars-Erik Brase setzt das erste Ausrufezeichen für die Minden Wolves, läuft zum erfolgreichen Touchdown in der Endzone der Rheine Raptors. Foto: Herzensglück Fotografie Maren Wilkening

Doppelpack! O-Liner Alexander Gonschor verpasst Offense-Coordinator Danny Wilkening und Defense-Coordinator Eric Wichmann die obligatorische Meister-Dusche. Im Hintergrund ergeht es Headcoach Phil Gamble nicht anders. Foto: DJK Dom Minden

Im zweiten Viertel kommt Rheine einmal gefährlich vor die Mindener Endzone. Doch die Defense hält, zwingt den Gast zu einem Fieldgoal-Versuch, den der aus guter Position allerdings durch einen zu kurzen Kick vergibt. Besser macht es anschließend Wolves-Quarterback Lars-Erik Brase, der erkennt, dass die Raptors ihm viel Platz lassen und der nach gutem Lauf energisch über die Goalline fliegt. Da Tobi Pauls auch den zweiten Extrapunkt verwandelt, führen die Wolves im zweiten Viertel mit 10:0. Doch damit nicht genug, denn nun beginnt die Zeit des Lars Tjorven Weiß. Einen Brase-Pass befördert der pfeilschnelle Receiver in die Endzone. Pauls erhöht per Extrapunkt auf 17:0 zur Halbzeit.

Der Weg zur Meisterschaft ist geebnet, dennoch erst zur Hälfte absolviert. Für Klarheit zeichnet Jandrik Schlumbohm direkt nach Wiederbeginn verantwortlich, als der Runningback der Wölfe mit einem Kick-Off-Return für neuen Jubel bei den Fans und Entspannung im Team sorgt. Sein Lauf beschert den Hausherren das 23:0, dem Pauls das 24:0 folgen lässt. Da die Defense in der Folge den Rheinern mehr und mehr den Schneid abkauft, brennt nun nichts mehr an.

Das letzte Viertel wird dann zum Jubellauf der Minden Wolves in der DJK Dom Minden, insbesondere von Lars Weiß. Zweimal läuft der 22-Jährige in die Endzone, bringt es damit auf drei Touchdowns in diesem Spiel. Hinzu kommen noch zwei Extrapunkte von Punter und Kicker Tobias Pauls, wodurch es am Ende 38:0 für die Wölfe steht.

Was folgt, ist eine große Party in schwarz und blau. Erst auf dem Feld, dann mit den Fans und später noch teamintern, von wo es für manches Feierbiest noch weitergeht. „Die Meisterschaft gleich im ersten Jahr in einer Liga höher als ursprünglich vorgesehen. Unglaublich“, kann es Phil Gamble kaum fassen. Und Sportdirektor Volker Krusche ergänzt: „Egal ob die Zuschauerresonanz oder das sportliche Abschneiden – wir fühlen uns wie in einem Traum, aus dem man nicht aufwacht.“ Seine Anerkennung gilt Spielern und Trainern, sein Dank den unzähligen Fans, die dem Team den Rücken gestärkt haben. „Gemeinsam lassen wir hier etwas ganz Tolles entstehen!“

Quelle: Minden Wolves

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