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'Demokratie hat auch mit Denken zu tun'

Minden -

Auf kluge und gute Ideen kam es am bei der siebten Demokratiekonferenz in Minden an. Rund 70 Teilnehmer machten sich unter anderem Gedanken drüber, wie das bereits vorhandene Netzwerk weiter ausgebaut und gestärkt werden kann oder haben Projektideen für das kommende Jahr gesammelt.

Auf kluge und gute Ideen kam es am bei der siebten Demokratiekonferenz in Minden an. Rund 70 Teilnehmer machten sich unter anderem Gedanken drüber, wie das bereits vorhandene Netzwerk weiter ausgebaut und gestärkt werden kann oder haben Projektideen für das kommende Jahr gesammelt.

Die Teilnehmenden beim Workshop zum Neustart des Jugendforums waren sich darin einig, dass dafür mehr Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden soll. „Wir müssen dahin gehen, wo auch die Jugendlichen in Minden sind“, unterstreicht Workshop-Leiter Benedikt Hanel. Die Gruppe sagte auch, dass die Mitwirkenden sich mehr selbstorganisieren und ihnen mehr Raum zum Ausprobieren gegeben werden soll. Weniger Bürokratie und mehr Kreativität, fasst Hanel zusammen.

Die Gruppe „Projektideen entwickeln“ kam zu dem Ergebnis, dass mit der Demokratiearbeit bereits im Kindergarten angefangen werden sollte. „Es gibt viele Aktionen für Schulen und Jugendliche, aber bei den Kleinen ansetzen, kann Diversität fördern“, so die Leiterin des Workshops Regine Bonk. Weitere wichtige Punkte sind Öffentlichkeitsarbeit in einfacher Sprache und für Menschen mit Migrationsgeschichte, Beratungsangebote zum Thema Cybermobbing oder Unterstützung beim Ausfüllen eines Projektantrages. „Die Idee war, dass dafür das Sozialpatenmodell adaptiert wird“, erklärt Regine Bonk.

Mitarbeitende der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus beschäftigen sich mit der Situations- und Ressourcenanalyse für Minden. Die Teilnehmenden haben auf folgende fünf Fragen Antworten gefunden: An welchen Stellen begegnen Ihnen menschenverachtende Einstellungen? Welche externen (rechten) Akteure gibt es in der Stadt? Wer engagiert sich gegen solche Einstellungen und Akteure? Welche Akteure könnten als Experten für Interviews relevant sein? Wie können Betroffenenperspektiven sichtbar gemacht werden und in die Analyse Eingang finden? „Das Wissen aus dem Workshop nutzen wir, um aus den Antworten in den kommenden Wochen ein Konzept zu machen“, erläutert Michael Buhre.

Auf kluge und gute Ideen kam es am bei der siebten Demokratiekonferenz in Minden an. Rund 70 Teilnehmer machten sich unter anderem Gedanken drüber, wie das bereits vorhandene Netzwerk weiter ausgebaut und gestärkt werden kann oder haben Projektideen für das kommende Jahr gesammelt.

Als „der Neue“ stellte sich Marcel Komusin vor. Er ist seit Anfang August Verantwortlicher für die Koordinations- und Fachstelle des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und kein unbekanntes Gesicht in Minden. „Ich war schon bei den Anti-Nazi-Demos 2006 und 2007 mit dabei und habe schon einiges miterlebt“, sagt der 36-jährige Erzieher. Er weiß, dass in Minden ein gutes und offenes Klima herrscht, an dem man sicherlich noch weiter arbeiten kann und muss. Ich bin mir aber sehr sicher, dass Nazis hier keinen Fuß auf den Boden bekommen, dafür setze ich mich in meinem neuen Job weiterhin ein, so Komusin.

Im Gespräch mit Moderator Michael Buhre zog er eine erste Bilanz: Durch die lange und kontinuierliche Arbeit, die in den vergangenen Jahren Karl-Heinz Ochs geleistet hat, wurde in Minden bereits einiges auf die Beine gestellt. Die sehr lange Liste mit Kooperationspartnen macht das deutlich. Projekte und Aktionen, wie die Banner „Minden hat keinen Platz für Rassismus“, die Omas gegen Rechts, die Vortragsveranstaltung „Guter Hirte, braune Wölfe“, die Anne Frank-Ausstellung im Kinder- und Jugendkreativzentrum Anne Frank oder die Veranstaltungsreihe „Extrem normal“ vom Verein für Kultur & Kommunikation e.V. im Kulturzentrum BÜZ, zeigen das breite Spektrum der aktiven Unterstützer und Akteure für die Demokratie.

Auf kluge und gute Ideen kam es am bei der siebten Demokratiekonferenz in Minden an. Rund 70 Teilnehmer machten sich unter anderem Gedanken drüber, wie das bereits vorhandene Netzwerk weiter ausgebaut und gestärkt werden kann oder haben Projektideen für das kommende Jahr gesammelt.

„Mir persönlich ist es ein Anliegen das Thema Antisemitismus weiter voran zu bringen und mich da deutlicher zu engagieren. Ich möchte auch den Bereich politische Bildung – sowohl für junge, wie auch ältere Menschen – weiter ausbauen. Aber dafür bin ich auf die Zusammenarbeit mit euch allen angewiesen. Also kommt auf mich zu, lasst uns über Ideen sprechen und am Ende daraus ein gutes Projekt an den Start bringen“, ermuntert Komusin alle Anwesenden.

Der Lokale Aktionsplan Minden (LAP) wurde 2011 ins Leben gerufen, um lokale Bündnisse gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu stärken. Seit dem 1. Januar 2015 steht das Motto "Demokratie leben!" in Minden für die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an einer Partnerschaft für Demokratie. In einmal jährlich stattfindenden Demokratiekonferenzen hat jeder im Rahmen des Bundesprogramms die Gelegenheit über Chancen und Herausforderungen sowie über die künftige Arbeit des Lokalen Aktionsplanes mitzudiskutieren. Die Ergebnisse sind im Handlungskonzept zusammengefasst, das vom Rat der Stadt legitimiert wurde.

Quelle und Fotos: Stadt Minden

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