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Entsorgungszentrum des Kreises ergreift Maßnahmen gegen Brände

Minden-Lübbecke -

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Thomas Kropp (l.) mit Julian Sparwirth an der neuen Löschwasserpumpe. Foto: Janine Küchhold/Kreis Minden-Lübbecke

Das Entsorgungszentrum des Kreises Minden-Lübbecke auf der Pohlschen Heide in Hille hat sich nach den größeren Bränden in der vergangenen Zeit noch besser aufgestellt. Wichtigste Neuanschaffung ist ein eigenes Feuerwehrfahrzeug mit 5.000 Litern Wasser und 500 Litern Löschschaum. Es gehört zu einer neuen Betriebsfeuerwehr, die zurzeit aufgebaut wird und gleichzeitig Bestandteil der Freiwilligen Feuerwehr Hille sein soll. Mit Julian Sparwirth hat die Pohlsche Heide schon jetzt einen Mitarbeiter als hauptamtlichen Brandschutzbeauftragten dauerhaft von allen anderen Aufgaben freigestellt. Er wird in Zukunft nur noch als Brandschützer tätig sein. Insgesamt 14 Mitarbeitende des Entsorgungszentrums sind mittlerweile feuerwehrtechnisch ausgebildet worden.

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Darüber hinaus hat das Entsorgungszentrum eine Reihe weiterer Maßnahmen ergriffen: Dort ist jetzt außerdem ein Wachdienst außerhalb der Betriebszeiten auf dem Gelände eingerichtet, eine Bereitschaft, ein zweiter Bagger und Ersatz-Pumpen wurden angeschafft, der Löschteich durch eine Ringdränage aufgefüllt und damit begonnen, die Ersatzbrennstoffmengen abzubauen, die gerade beim ersten Brand im September die Einsatzkräfte in Atem gehalten hatten. „Dadurch, dass auf den deutschen Markt große Mengen an Abfällen aus Großbritannien importiert werden, war 2018 der Absatz der eigenen Ersatzbrennstoffe nicht gesichert oder außergewöhnlich teuer – das hatte dazu geführt, dass die maximale Lagerkapazität von 10.000 Tonnen ausgeschöpft werden musste“, so Kropp.

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2018 war es im September, November und Dezember zu Bränden auf der Pohlschen Heide gekommen. Am 11. September konnte sich der Brand durch den starken Wind und die langanhaltende Trockenheit seit April rasend schnell über den besagten Ersatzbrennstoff (EBS) und gelagerten Gewerbemüll ausbreiten, der zur Behandlung anstand. Gleichzeitig war es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, die 2000 Liter Löschwasser pro Minute aus den eigenen Anlagen sicher zu liefern. Das führte dazu, dass sich das Feuer über beide Ersatzbrennstoffmieten und eine Gewerbemüllmiete ausdehnte. Besonders das Löschen des Gewerbemülls war damals zeitaufwendig. Glücklicherweise lagen die EBS-Mieten 13 Meter über der Dichtung, so dass hier Schäden ausgeschlossen werden konnten.

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Die weiteren beiden Brände am 11. November und am 29. Dezember waren in vorbehandelten Abfällen und unvorbehandelten Abfällen ausgebrochen. „Hier ist eine solche Brandentwicklung eher ungewöhnlich“, sagt Kropp. Die Brandursache ließ sich nicht eindeutig klären, aber viele Anhaltspunkte sprechen dafür, dass Lithium-Ionen-Akkumulatoren die Brandursache waren – denn sie reagieren auf Beschädigung oder Wasser heftig. „Vor ungefähr zwei Jahren hatten Hersteller Handys aus dem Verkehr gezogen, weil diese bereits bei normalem Betrieb in Brand gerieten. Mittlerweile ist durch wissenschaftliche Studien belegt, dass im Nachhinein auch in der Abfallwirtschaft erhebliche Schäden durch diese Akkus entstanden sind“, so Kropp. Der Nutzungszyklus dieser seit einigen Jahren erschwinglichen Akkus ist zum Beispiel auch in Verbindung mit einfachen Handarbeitsmaschinen oder E-Bikes recht kurz. Kropp: „Viele Menschen wissen nicht, dass es eigentlich gut funktionierende Rücknahme-Systeme gibt. Sie schmeißen versehentlich diese Akkus einfach in den Abfall, aber das kann eben erhebliche Folgen haben.“

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Nach den Bränden der vergangenen Zeit bedankte sich Thomas Kropp ausdrücklich bei der professionell arbeitenden Feuerwehr sowie den anderen eingesetzten Institutionen: „Uns ist bewusst, dass durch solche Brände gerade bei den Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr – die ja von ihren Arbeitgebern für ihre Einsätze freigestellt werden müssen – bei längeren Einsätzen einige Unannehmlichkeiten entstehen“, so Kropp. „Desto dankbarer sind wir für den großartigen Einsatz aller Kräfte hier auf dem Gelände.“ Ihm ist daran gelegen, sowohl mit den Einsatzkräften als auch mit den Nachbarn der Pohlschen Heide weiter in einem guten und vertrauensvollen Austausch zu bleiben.

(Text: Kreis Minden-Lübbecke, Fotos: Hallo Minden)

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