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Fußgängerzone: Lückenschluss zwischen Markt und ZOB

Minden -

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An der Barrierefreiheit in der Mindener Innenstadt wird weiter gearbeitet. Eine neue Maßnahme im Bereich Lindenstraße/Tonhallenstraße ist jetzt in Planung. Diese wurde bereits vor einigen Wochen im Beirat für Menschen mit Behinderungen und am 26. August auch den Mitgliedern des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Verkehr erläutert.

Was im Fachausschuss als Tagesordnungspunkt „Restmaßnahmen Fußgängerzone“ betitelt wurde, sieht der Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderungen, Eckhard Rüter, als eine „weitere wesentliche Verbesserung der Barrierefreiheit im Herzen Mindens“. Mit dem geplanten Projekt werde eine wichtige Lücke zwischen dem bereits barrierefrei gestalteten Markt und dem vor einigen Jahren neu gestalteten Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) geschlossen, so Rüter.

In dem platzartigen Bereich nahe des ZOB, der zur Fußgängerzone gehört, liegt noch das alte Basaltpflaster. Dieses wird durch das durchgängig in der Mindener Fußgängerzone verlegte Pflaster ersetzt. Auch werden die taktilen Leitlinien vom Markt zum ZOB fortgesetzt und verbunden, um sehbehinderten und blinden Menschen die Orientierung zu erleichtern.

Der Planungsauftrag für die Maßnahme sei bereits an ein Fachbüro erteilt. Die Planung soll 2020 abgeschlossen werden. Gebaut werde voraussichtlich im ersten Halbjahr 2021, kündigte der Leiter des Bereiches Stadtplanung, Malte Wittbecker, im Ausschuss für Bauen, Umwelt und Verkehr an. Die Maßnahme wird als „Fußgängerzone - Randbereiche“ aus Städtebaufördermitteln des Landes und des Bundes zu 80 Prozent mitfinanziert.

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Die vorhandenen Einbauten - eine Litfaßsäule, eine Uhr, ein alter Papierkorb und Fahrradständer - müssen für die Maßnahme weichen. „Hier wollen wir aufräumen“, so Wittbecker. Auf Nachfrage wurde im Ausschuss für Bauen, Umwelt und Verkehr erläutert, dass die Verwaltung Alternativstandorte für die Fahrradständer suche. Wo die anderen Gegenstände verbleiben, werde in den nächsten Wochen im Rahmen der Planung überdacht.

Für das anstehende Projekt gab es bereits erste Anregungen aus dem Beirat für Menschen mit Behinderungen: Es könnten weitere Bäume in dem platzartigen Bereich gepflanzt werden – vielleicht auch mit einer Sitzgruppe. Auch kam der Wunsch, insgesamt mehr Sitzgelegenheiten in der Fußgängerzone zu schaffen.

Die neue Pflasterung in Kombination mit der Leitlinie kommt nicht nur Menschen mit Behinderungen zugute, sondern allen Fußgängern, Radfahrern, Senioren mit Rollatoren, Menschen mit kognitiven Einschränkungen sowie Eltern mit Kinderwagen, die hier künftig eine glatte, ebene Fläche statt „ruckeligem“ Altstadtpflaster vorfinden. Der Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderungen, Eckhard Rüter, sieht in dem Projekt einen „ganz wichtigen Baustein im Zuge der Innenstadt-Sanierung“.

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Das neue Projekt der Stadtplanung findet sich auch im „Barriereatlas der Stadt Minden“ wieder, der im April 2015 veröffentlicht wurde und seitdem Basis für viele Verbesserungen der Barrierefreiheit in der Innenstadt war. Zuletzt wurde im Jahr 2019 die Straße „Trockenhof“ in ihrer Steigung entschärft und komplett neu gepflastert. Sie ist eine Verbindung zwischen der unteren und oberen Altstadt. Auch gab es im Jahr 2019 neue Teilpflasterungen in der Obermarktstraße, der Simeonstraße und der Ritterstraße. Damit wurden unter anderem barrierearme Verkehrsbeziehungen in der Innenstadt hergestellt.

Informationen zum Barriereatlas

Der im April 2015 veröffentlichte Barriereatlas ist das Ergebnis mehrjähriger intensiver Arbeit und das Ergebnis von gelebter, aktiver Bürgerbeteiligung in Minden. Nicht nur Politik, Verwaltung und zwei Planungsbüros haben sich eingebracht, sondern auch viele Bürgerinnen und Bürger sowie die Mitglieder des Beirates für Menschen mit Behinderungen. Allen ist es gelungen, für eine schwierige Problematik – vor allem bedingt durch die immensen Höhenunterschiede zwischen unterer und oberer Altstadt – Lösungen zu finden und zu erarbeiten.

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Der Barriereatlas enthält verschiedene Maßnahmen, die nach und nach umsetzt worden sind oder noch werden. Ein großes Projekt war die Neugestaltung der Fußgängerzone, die unter anderem eben gepflastert und mit taktilen Leitlinien ausgestattet wurde. Diese Bereiche sind grundsätzlich frei zu halten - von Werbeträgern, Tischen und Stühlen.

Hintergrund für den Barriereatlas für Minden, der vom Land NRW aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ gefördert wird, ist das „Integrierte Handlungskonzept (2009-2017)“, das vorsieht, eine weitgehende Barrierefreiheit für die gesamte historische Innenstadt zu erreichen. Das große Ziel ist es, die Stadt Minden für alle Menschen erreichbar zu machen. Dazu gehören auch die Barrierefreiheit von öffentlichen beziehungsweise halböffentlichen Gebäuden sowie auch die barrierefreie Zugänglichkeit des öffentlichen Personennahverkehrs.

(Text und Fotos: Stadt Minden)

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