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Historische Aula des Herder-Gymnasiums in neuem Glanz

Minden -

Die Sanierung der Aula war und ist ein Gemeinschaftsprojekt – darauf legen alle Beteiligten großen Wert. Die Stadt Minden, die Schule und viele Sponsoren haben es möglich gemacht, dass nun die historische Aula in neuem Glanz erstrahlt.

Die Sanierung der Aula war und ist ein Gemeinschaftsprojekt – darauf legen alle Beteiligten großen Wert. Die Stadt Minden, die Schule und viele Sponsoren haben es möglich gemacht, dass nun die historische Aula in neuem Glanz erstrahlt. „Sie ist wirklich schön geworden“, findet nicht nur Heike Plöger, Leiterin des Herder-Gymnasiums. Auch der stellvertretende Schulleiter Peter Kock sowie Stefanie Lehmkuhl, Lehrerin am Herder-Gymnasium und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Schule, freuen sich bei einem Ortstermin mit voller Bestuhlung und Konzertflügel über das Ergebnis.

Nach knapp zwei Jahren Bauzeit kann nun am 24. September die Wieder-Einweihung gefeiert werden. Dazu werden neben Bürgermeister Michael Jäcke auch …. wer noch? (Ergänzung Schule) erwartet. Grußworte und Präsentationen wechseln sich mit einem Kulturprogramm ab, das von Schülerinnen und Schülern gestaltet wird. „Wir wollen zeigen, was jetzt alles in der sanierten Aula geht“, so Plöger. Sie soll künftig für Aufführungen, Konzerte, Vorträge und andere Schulveranstaltungen, wie Versammlungen und Begrüßungen von Schülern genutzt werden. Vor der Baumaßnahme standen die Beteiligten Stadt und Schule vor der großen Aufgabe, den Denkmalschutz zu berücksichtigen und dennoch eine funktionale Nutzung zu erreichen. Das sei gelungen, so die Leiterin.

Die Sanierung der Aula war und ist ein Gemeinschaftsprojekt – darauf legen alle Beteiligten großen Wert. Die Stadt Minden, die Schule und viele Sponsoren haben es möglich gemacht, dass nun die historische Aula in neuem Glanz erstrahlt.

Das jetzt 110 Jahre alte „Schätzchen“ war in die Jahre gekommen und renovierungsbedürftig. Die Aula mit der darunter befindlichen Turnhalle - heute Mediothek - galt damals im Jahr der Einweihung 1909 als fortschrittlicher Bau. Errichtet wurde sie als südliche Erweiterung der 1895 feierlich eingeweihten „Höheren Töchterschule“ (später Caroline von Humboldt-Gymnasium). Vor der Sanierung eher dunkel, dominieren jetzt helle Töne den großen Raum und die gewölbte Decke. Zwei große Kronleuchter, für die die Kugelgläser – nach altem Muster – neu hergestellt wurden, geben der Aula Eleganz. Besondere Elemente sind auch die Korbbogenfester und die Empore, die allerdings aus Brandschutzgründen nicht bestuhlt werden darf.

Schon vor rund 15 Jahren unternahm die Schulleitung des Herder-Gymnasiums den ersten Anlauf zu Gesprächen mit der Stadt Minden, die Eigentümerin des Gebäudes ist. Der Wunsch der Aula-Sanierung fand zwar Gehör, konnte aber wegen anderer dringender Schulbauten zunächst nicht umgesetzt werden. „2009 kam die Sache dann mit ersten Untersuchungen der Denkmalschutzexperten in Gang“, erinnert sich Jörn Schunk, Leiter der Gebäudewirtschaft. Doch dann stürzte die weltweite Finanzkrise auch viele deutsche Kommunen ins tiefe Defizit. Der Stadt Minden drohte seinerzeit die Überschuldung; 2011 wurde sie zur Stärkungspaktkommune in Nordrhein-Westfalen und musste fortan hohe Sparanforderungen umsetzen.

Weitere drei Jahre konnte das Projekt nicht angegangen werden. Anfang 2014 wurde in Abstimmung zwischen Stadt und der damaligen Leitung des Herder-Gymnasiums das Gemeinschaftsprojekt aus der Taufe gehoben. Erster Ansatz war, dass von den zu erwartenden Aufwendungen von damals geschätzt 200.000 Euro die Schule die Hälfte einwirbt und dann die Stadt ihren Teil beisteuert. Zusätzlich standen aus städtischen Mitteln 50.000 Euro für die Medienausstattung zur Verfügung. Bereits kurze Zeit später hatte das Gymnasium sein Ziel erreicht und fleißig Sponsoren-Gelder für die Aula gesammelt. Ganze 80.000 Euro kamen zusammen, 20.000 Euro steuerte der Förderverein der Schule bei. Dann gab es im September 2018 noch einen Sponsorenlauf für die weitere technische Ausstattung. „Hier kamen nochmals 35.000 Euro zusammen“, berichtet Heike Plöger.

Die Sanierung der Aula war und ist ein Gemeinschaftsprojekt – darauf legen alle Beteiligten großen Wert. Die Stadt Minden, die Schule und viele Sponsoren haben es möglich gemacht, dass nun die historische Aula in neuem Glanz erstrahlt.

„Es war beeindruckend, dass eine Schule so schnell und so viel Geld für ein Bauprojekt sammeln konnte“, fasst Stadtkämmerer Norbert Kresse anerkennend zusammen. Die Stadt hat sofort ihren Anteil von zunächst 150.000 Euro bereitgestellt und so konnten 2015 dann die Planungen in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz wieder aufgenommen worden, berichtet Jörn Schunk.

Die tatsächlichen Gesamtkosten für die Sanierung der Aula belaufen sich auf rund 470.000 Euro einschließlich der Medienausstattung, die von der Schule aus dem Sponsorenlauf aufgewandt werden. Insgesamt hat das Herder-Gymnasium damit rund 135.000 Euro eingebracht und die Stadt Minden 335.000 Euro. Die Mehrkosten resultieren vor allem aus der aufwändigen denkmalgerechten Sanierung, der Verkabelung und Steuerung für die Medientechnik, dem nachträglich vereinbarten Einbau eines neuen Parkettbodens sowie die Einbeziehung des angrenzenden Nebenraumes in das Sanierungskonzept. Am Ende sei die Kostenaufteilung nun in etwa auf das Verhältnis zwei Drittel Stadt und ein Drittel Schule hinausgelaufen, so der Stadtkämmerer.

„Der Parkettboden gibt der Aula und dem ebenfalls renovierten Nebenraum nun zusätzlichen Glanz“, freut sich Heike Plöger. Dieser ist mit Holzbänken und Hockern ausgestattet und soll als flexibel nutzbarer, besonderer Raum künftig für Gespräche mit Schülern oder auch für Bewegungsangebote genutzt werden. Bei Aufführungen dient er als Aufenthaltsraum für die Mitwirkenden. „Wir sind wirklich froh, dass jetzt alles fertig ist und wir die Aula, die nun auch technisch modern ausgestattet ist, wieder nutzen können“, sagt Schulleiterin Heike Plöger.

In den knapp zwei Jahren Bauphase ist die Schule – je nach Veranstaltung oder Anlass – auf das eigene Forum, benachbarte Schulräumlichkeiten, auf das „Kleine Theater am Weingarten“, das Jugendzentrum Anne Frank oder auch das Kulturzentrum BÜZ ausgewichen. „Manches haben wir auch einfach im Freien veranstaltet“, so Plöger.

In einer früheren Modernisierungsphase ist die Aula bereits für die aktuellen Anforderungen des Brandschutzes ertüchtigt worden. Die Lüftungstechnik ist modernisiert worden und ein Teil der Seitenfenster lässt sich – für den Rauchabzug - seitdem automatisch öffnen. Auch das Treppenhaus erhielt eine Notbeleuchtung. Noch vorhanden waren die Sonnenschutzvorrichtungen, die wiedereingebaut wurden, sowie das derzeit eingelagerte Gestühl.

(Text und Fotos: Stadt Minden)

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