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Langjährige Partnerschaft nun offiziell besiegelt

Minden -

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Mindens Bürgermeister Michael Jäcke (links) und Bürgermeister Steffen Schilm unterzeichneten die Urkunde.

Die Städte Tangermünde (Sachsen-Anhalt) und Minden (Nordrein-Westfalen) haben ihre seit mehr als 33 Jahre währende, vertrauensvolle Kooperation nun mit der Unterzeichnung einer offiziellen Städtepartnerschafts-Urkunde besiegelt. Der Tangermünder Bürgermeister Steffen Schilm und Mindens Bürgermeister Michael Jäcke setzten am vergangenen Samstag, 6. Januar 2024, im Theatercafé unter dem Applaus von rund 20 geladenen Gästen ihre Unterschriften unter die Urkunden.

Seit 1990 sind die Kontakte zwischen beiden Städten eng. „Viele Mindener sind davon ausgegangen, dass es bereits eine offizielle Städtepartnerschaft gibt“, so Bürgermeister Michael Jäcke. Seit dem Jahr 2000 werde in Mindener Verwaltungsdokumenten regelmäßig von einer „Partnerschaft“ gesprochen. Doch offiziell als solche besiegelt wurde die am 2. August 1990 unterzeichnete Kooperationsvereinbarung nie. Es begann seinerzeit mit einem Austausch - vor allem auf den Ebenen der Verwaltungen und der Politiker*innen. „Wie funktioniert Verwaltung nach dem neuen Recht?“ Das beschäftigte kurz vor der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten am 3. Oktober 1990 sehr viele Städte und Gemeinden und in den fünf neuen Bundesländern.

Viele Freundschaften seien in den vergangenen Jahrzehnten entstanden, hob der Tangermünder Bürgermeister Steffen Schilm hervor. Die beiden einzigen Beamten in seiner Verwaltung seien seinerzeit in Minden ausgebildet worden und erinnerten sich immer noch gerne an diese Zeit zurück, berichtete er. Es gebe seit Jahrzehnten regelmäßige gegenseitige Besuche zu den großen Veranstaltungen, wie dem Freischießen in Minden und dem Burgfest in Tangermünde. Das hoben beide Bürgermeister in ihren Reden zur Unterzeichnung hervor.

Einen engen Austausch gibt es auch zwischen den Ortsbürgermeistern beider Städte. Eine Tangermünder Delegation von Ortsbürgermeistern war zuletzt im September 2023 in Minden. Mit Leben gefüllt werden die langjährigen Kontakte auch durch die Mitglieder der Gesellschaft zur Förderung internationaler Städtepartnerschaften (GeFIS) e.V. Daran erinnerte Kriemhilde Wehrmann in einem kurzen Grußwort. Sie ist seit 2018 Beirätin für Tangermünde in der Gesellschaft.

Auch die Feuerwehren beider Städte sind füreinander da, wenn es Notlagen gibt. So unterstützten Einheiten der Feuerwehr Minden die Wehr der Stadt Tangermünde bei den beiden Jahrhundert-Hochwassern von Elbe und Tanger in den Jahren 2002 und 2013. Bürger aus Minden und auch Mitglieder der GeFIS sammelten zwei Mal Spenden für die Opfer der Hochwasser. „Die Hilfsbereitschaft in der Mindener Bevölkerung war sehr groß“, so Jäcke. Und weiter: „Ich finde es bemerkenswert, dass diese Partnerschaft - auch ohne Urkunde – bislang so gut funktioniert hat und intensiv gelebt wurde.“

Die Kooperationsvereinbarung wurde vor mehr als 33 Jahren abgeschlossen wurde, um „einen Beitrag zur Einheit des deutschen Volkes zu leisten und gemeinsam die Entwicklung der Städte zu fördern“. So ist es hier wörtlich festgehalten worden. Die Stadt Minden hatte bereits vor dem Mauerfall Anstrengungen unternommen, eine innerdeutsche Partnerschaft zu begründen, was jedoch nicht gelang. Auf der Ebene des Sports entstanden erste Kontakte zu Tangermünde und dadurch auch freundschaftliche „Bande“ zwischen offiziellen Stellen.

Vertieft wurden diese im Jahr 1990 durch die deutschlandweite Hilfe zum Aufbau einer kommunalen Selbstverwaltung in der DDR. In diesem Zusammenhang fanden auch erste gegenseitige Besuche von politischen Delegationen aus Minden und Tangermünde statt. Viele Menschen aus Minden und aus Tangermünde haben sich seit 1990 für die Verständigung, für die gegenseitige Unterstützung, die Kontaktpflege und den persönlichen Austausch eingesetzt, lobte Jäcke, der auch den langjährigen, ehemaligen stellvertretenden Bürgermeister Egon Stellbrink am 6. Januar begrüßen konnte. Stellbrink war allein elf Mal Vertreter der Stadt Minden beim Tangermünder Burgfest.

Den „Stein ins Rollen“, die langen Kontakte nun endlich offiziell zu besiegeln, brachte der neue Tangermünder Bürgermeister Steffen Schilm im vergangenen Jahr, der eine unterzeichnete offizielle Urkunde zwischen beiden Städten „vermisste“. Es stellte sich schließlich heraus, dass es diese gar nicht gibt, so Schilm, sondern eben nur die Kooperationsvereinbarung aus dem Jahr 1990. Mit dem Wunsch nach einer offiziellen Städtepartnerschaft beschäftigte sich dann am 21. September 2023 der Haupt- und Finanzausschuss. Er fasste zunächst einen empfehlenden Beschluss, der dann am 26. Oktober 2023 vom der Rat der Stadt Minden einstimmig bestätigt wurde.

So konnten nun in Minden Urkunden unterzeichnet werden. Der Ort „Theatercafé“ wurde ausgewählt, weil die Tangermünder Gäste im Anschluss das Neujahrskonzert der Nordwestdeutschen Philharmonie im Stadttheater genossen haben. Bei der Unterzeichnung dabei waren neben den Ehrengästen aus der Partnerstadt, Fraktionsvorsitzende aus dem Mindener Rat, aktuelle und ehemalige stellvertretende Bürgermeister, die Sprecherin der Ortsbürgermeister, Renate Riechmann-Gäbler, Vertreter der Feuerwehren aus beiden Städten, Vertreter der GeFIS sowie Theaterleiterin Andrea Krauledat.

Quelle und Foto: Stadt Minden

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