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„Neue Domschule“ in altem Gebäude

Minden -

20150812 hallo minden neue domschule

Ortstermin kurz vor Schulbeginn in der Domschule: Es herrscht emsiges Treiben in allen Geschossen. Handwerker tragen Türzargen in das 2. Obergeschoss, Fensterputzer und Reinigungspersonal machen Baustaub und Farbklecksen den Garaus. In den sechs Wochen dauernden NRW-Schulferien wurde in dem denkmalgeschützten Gebäude an der Immanuelstraße unter Hochdruck gearbeitet. „Die Bauarbeiten erstrecken sich über insgesamt vier Jahre in vier Bauabschnitten“, berichtet Bauleiter Maik Könemann, Gebäudewirtschaft der Stadt Minden. Das sei nicht immer einfach für die Schule, da auch Arbeiten im laufenden Schulbetrieb erledigt werden müssten. Um dieses bestmöglich zu koordinieren, arbeiteten Schulleitung, Bauleitung und die ausführenden Unternehmen „Hand in Hand“.

Neues pädagogisches Konzept

Im Herbst 2014 ist der Startschuss zur Umsetzung eines neuen Schulkonzeptes in der Domschule erfolgt. „Bis zu Beginn des Schuljahrs 2017/2018 sollen alle erforderlichen Maßnahmen abgeschlossen sein, so dass das neue pädagogische Konzept vollends umgesetzt werden kann“, berichtet Jörn Schunk, Leiter der Gebäudewirtschaft. Durch den Auszug der Pharmazeutisch-technischen Lehranstalt wurden Unterrichtsflächen im 2. und auch im 3. Obergeschoss frei, die zunächst überplant wurden und nun im Zuge der Umgestaltungsarbeiten mit in das neue Gesamtkonzept einbezogen werden, so Schunk.

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Neue sanitäre Anlagen 

Zum Beginn des Schuljahres 2015/16 dürfen sich Schüler/innen und Lehrer/innen über ein durchsaniertes 2. Obergeschoss freuen. Je zwei Klassen teilen sich einen Gruppenraum – das ist Bestandteil des neuen Konzepts. Fertig sind in dieser Etage auch die sanitären Anlagen inklusive Behinderten-WC, die künftig auch für Gäste der Aula bei Veranstaltungen zur Verfügung stehen, ergänzt Jörn Schunk. „Der außen an der Westfront angebrachte Fahrstuhl ist ein wesentliches Element für die künftige Barrierefreiheit“, erläutert Maik Könemann.

Gruppenarbeiten gehören zum neuen Konzept

Das neue pädagogische Konzept sieht unter anderem vor, dass jeweils zwei Unterrichtsräumen ein neuer Nebenraum angegliedert wird. In diesem können kleinere Gruppen- oder auch Einzelarbeiten stattfinden. Miteinander verbunden sind die Räume durch Zwischentüren mit großen Lichtausschnitten, so dass jederzeit Einblicke ermöglicht werden. Das Prinzip der Kommunikation setzt sich auch bei den neuen Unterrichtstüren fort. „In Anlehnung an die vorhandenen historischen Türen werden neue Türen eingesetzt, die jeweils eine große Transparenz zwischen den verschiedenen Nutzungsbereichen ermöglichen“, so Bauleiter Könemann. Damit gehören die vorher eher dunklen Flurbereiche der Vergangenheit an.

Freundliche und kindgerechte Klassenräume

Neben dem Raumkonzept wurde auch ein neues Farb- und Akustikkonzept ausgearbeitet und umgesetzt. Im zweiten Obergeschoss entstanden helle, freundliche und kindgerechte Klassenräume, wobei eine Vielzahl an denkmalrechtlichen Anforderungen eingehalten und umgesetzt werden mussten. „Diese Entscheidungen wurden stets im Konsens mit der unteren Denkmalbehörde der Stadt Minden getroffen“, hebt Stadtkämmerer Norbert Kresse hervor. Die heutige Domschule befindet sich in einem Schulgebäude aus dem Jahr 1879/80. Es beherbergte bis 1976 das Besselgymnasium.

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Brandschutz auf dem neuesten Stand

Im Zuge der Neugestaltungsarbeiten fanden auch umfangreiche Sanierungs- und Ertüchtigungsarbeiten im Bereich des Brandschutzes und in haustechnischer Sicht statt. Es wurden beispielsweise die vorhandenen Holzbalkendecken komplett ertüchtigt und erfüllen nun den gestiegenen brandschutztechnischen Anforderungen an das Schulgebäude. Gleichzeitig wurde die komplette Elektro- und Sanitärinstallation von Grund auf neu hergestellt. Ein weiterer wichtiger Aspekt war und ist die Umsetzung der gültigen Trinkwasserhygieneverordnung im Gebäude. Sämtliche veralteten Leitungen wurden ausgebaut und gegen neue Installationen ausgetauscht.

Barrierefreiheit dank neuem Aufzug

Im Dezember 2014 ist ein ca. 20 Meter hoher Stahlbetonschacht errichtet worden, in dem der behindertengerechte Aufzug seinen Platz findet. Ihm angeschlossen ist die neue Stahltreppe, die zur Sicherstellung der Rettungswege aus den neu genutzten Gebäudebereichen dient. „Die Konstruktion wurde so transparent wie möglich gehalten, so dass das Gebäude seine Eigenständigkeit behält und Ausblicke aus dem Gebäude weiterhin gesichert bleiben“, berichtet Könemann. Der neue Aufzug dient fortan der Barrierefreiheit für Schüler, Lehrer, Eltern und auch Besucher, da auch die historische Aula des Gebäudes extern genutzt wird. Ferner wird in Zukunft auch Kindern mit Behinderungen die Möglichkeit geboten, die katholische Grundschule besuchen zu können.

Fertigstellung 2017 geplant

Nach Fertigstellung der Umbauarbeiten im 2. Obergeschoss ist geplant, dass im Jahr 2016 Umbauarbeiten im 1. und 3. Obergeschoss stattfinden. Bis Sommer 2017 erfolgt dann die Fertigstellung der Unterrichtsbereiche im Erdgeschoss. Die beliebte „Dschungellandschaft“ können die Schüler und Schülerinnen während der Bauphase durch eine Zuwegung auf der Rückseite der Domschule erreichen, die extra hierfür angelegt worden ist. Die Fläche an der Westseite wird weiter für die Zufahrt von Baufahrzeugen sowie die Anlieferung und Lagerung von Baumaterial benötigt.

Die geplanten Baukosten für die Umsetzung der verschiedenen Bauabschnitte belaufen sich in der Summe auf 1,795 Millionen Euro und werden nach derzeitigem Kenntnisstand eingehalten.

(Text und Fotos: Stadt Minden)

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