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Neues Wärmebett für Babyklappe

Minden -

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Oberin Andrea Brewitt (r.) hat das neue Wärmebettchen für die Babyklappe der Diakonie Stiftung Salem an Leona Schoppengerd-Barst, Leiterin Sozialraum Innenstadt, übergeben. | Quelle: Diakonie Stiftung Salem

Sie kann der letzte Ausweg sein, in einer verfahrenen Situation: In der Babyklappe der Diakonie Stiftung Salem können Mütter, die selbst nicht Sorge für ein Kind tragen können, ihr Neugeborenes anonym ablegen. Bereits sechs Mal wurde seit der Eröffnung vor 20 Jahren das kleine Fenster zur Babyklappe von verzweifelten Müttern geöffnet, der stille Alarm ausgelöst und wahrscheinlich sechs junge Leben gerettet.

Genau aus diesem Grund ist die Babyklappe für Schwester Andrea Brewitt, Oberin der Diakonissengemeinschaft der Diakonie Stiftung Salem, unverzichtbar. Als sie und ihre Mitschwestern erfuhren, dass das alte Wärmebett der Babyklappe aufgrund eines technischen Defektes ausgetauscht werden muss, sammelten sie Spenden, um schnell einen Ersatz zu organisieren. Mit Erfolg: Das neue Wärmebettchen konnte Schwester Andrea Brewitt jetzt offiziell an Leona Schoppengerd-Brast übergeben, die als Leiterin Sozialraum Innenstadt für die Babyklappe verantwortlich ist.

Betrieben wird die Babyklappe von der Beratungsstelle „die fam.“. Die Beraterinnen und Berater erleben in ihrer Arbeit immer wieder werdende Mütter und Väter in Extremsituationen. Sie bieten etwa die Schwangerschaftskonfliktberatung an, für Frauen, die über einen Abbruch ihrer Schwangerschaft nachdenken. Und als Schwangerenberatungsstelle begleitet „die fam.“ auch vertrauliche Geburten, bei der werdende Mütter ihr Kind anonym aber medizinisch versorgt in einer Klinik sicher zur Welt bringen können. „Manch eine ungewollt schwangere Frau ist aber so verzweifelt, hat so viel Angst und Scham, dass sie es nicht schafft die Möglichkeit, zur vertraulichen Geburt zu nutzen“, erzählt Leona Schoppengerd-Brast. So wurden vier der sechs Babys in der Babyklappe abgelegt, obwohl es die Möglichkeit der vertraulichen Geburt gab. „Leider erreicht dieses Angebot nicht alle“, sagt Leona Schoppengerd-Brast. Deshalb ist sie froh, dank des gespendeten Bettchens die Babyklappe weiter vorhalten zu können.

Die Babyklappe befindet sich in der Straße „Am Brühl“, nahe der Mindener Innenstadt. Wird die Klappe geöffnet, löst ein stiller Alarm aus, der die Mitarbeitenden des benachbarten Albert-Nisius-Hauses informiert. Mitarbeitende der Pflegeeinrichtung – die rund um die Uhr besetzt ist – kümmern sich dann sofort um das Baby. Die anonym abgelegten Kinder werden zunächst in der Kinderklinik versorgt und anschließend vom Jugendamt in Obhut genommen.

(Quelle: Diakonie Stiftung Salem)

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