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Satire als politische Waffe?

Minden -

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Am 17. November findet bei der Wilhelm Altendorf Maschinenbau GmbH & Co. KG in der Wettinerallee der letzte Termin der diesjährigen Staffel des Mindener Werteforums statt. Die Minden Marketing GmbH freut sich auf Europaparlamentarier und Journalist Martin Sonneborn, bei dessen Vortrag es um die Frage geht „Was darf Satire, was nicht?“. Moderiert wird das Forum von Ralf Huber.

Wo sind die Grenzen?
„Alles!“ Das war die Antwort Kurt Tocholskys auf die Frage, was Satire darf. Und jede andere Antwort wäre für eine freiheitliche Demokratie ruinös. Satire ist der Witz als Waffe und zwar durch Aufklärung und Kritik. Die Botschaft des Mediums Satire lautet: „Frechheit siegt.“ Das ist auch der politische Ansatz Sonneborns, den er mit „Die PARTEI“ seit 2014 im Europäischen Parlament verfolgt.

Auch bei der politischen Satire geht es um eine Kunstform von Spott und Hohn, Polemik und Beleidigung. Mit aggressiver Sprache und aggressiven Bildern produziert der Satiriker ein Werk der schöpferischen Zerstörung. Dass er dabei auch noch die subversive Kraft des Obszönen und Hässlichen nutzt, macht ihn zum Bürgerschreck. Doch wo sind die Grenzen? Nach den Anschlägen von Paris auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ druckten viele deutschen Zeitungen und Magazine fast schon reflexartig auch die drastischsten Mohammed-Karikaturen nach. Manche gaben sogar eigene Zeichnungen in Auftrag. Das Ziel: Ein Zeichen setzen – für Meinungsfreiheit. Was darf Satire, was nicht? Geht es in der aktuellen Debatte wirklich nur um die Verteidigung von Meinungsfreiheit? Oder steckt in der Debatte auch eine Art Kulturkampf: Westliche Werte gegen islamische Werte? Fest steht: Das Recht auf Meinungsfreiheit ist längst nicht die Rechtfertigung für jede Meinung. Wer der Satire engere Grenzen ziehen möchte, muss sich allerdings fragen lassen: Wer entscheidet?

Ehemaliger „Titanic“ Chefredakteur und Spitzenkandidat im Europäischen Parlament
Martin Sonneborn wurde 1965 in Göttingen geboren und studierte Publizistik, Germanistik und Politikwissenschaften in Münster, Wien und Berlin. Seine Magisterarbeit schrieb er über die Wirkungsmöglichkeiten von Satire und das Satire Magazin „Titanic“, bei dem er bis 2005 als Chefredakteur arbeitete. Seit 2014 sitzt Sonneborn als Spitzenkandidat der Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative im Europäischen Parlament. „Die PARTEI“ vertritt einen satirischen Charakter. Trotzdem ist sie juristisch eine normale deutsche Partei und tritt somit auch zu Wahlen an. Aufmerksamkeit erntete Sonneborn auch durch seine „investigativen“ Ansätze für die ZDF „heute-show“.

Um wieder möglichst vielen Gästen Gelegenheit zu geben, den Vortrag zu hören, werden vom Stadtmarketing vor der Veranstaltung Eintrittskarten ausgegeben. Für den Vortrag von Martin Sonneborn erfolgt die Kartenausgabe ab Samstag, 24. Oktober. Ab 10:00 Uhr sind dann, solange der Vorrat reicht, unentgeltlich Eintrittskarten in der Tourist Information in der Domstraße 2 erhält-lich. Jeder Abholer erhält maximal 2 Karten. Aufgrund der erfahrungsgemäß großen Nachfrage können keine Reservierungen erfolgen.

Weitere Informationen und den Veranstaltungsflyer gibt es bei der Minden Marketing GmbH, Domstraße 2, 32423 Minden, Tel. (05 71) 829 06 59, Fax: (05 71) 829 06 63. Infos unter www.minden-erleben.de.

(Text und Foto: Minden Marketing GmbH)

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