Wanderfalke durch Windkraftanlage schwer verletzt
Minden -

Das Wanderfalkenweibchen von der Marienkirche ist tot. Nachdem es schwerverletzt in der Nähe der Windkraftanlagen in Hahlen aufgefunden wurde, musste es eingeschläfert werden.
Wir kennen den Vogel sehr gut, so NABU-Greifvogelexperte Gerhard Neuhaus, der die Wanderfalken in der Marienkirche seit Jahren betreut. Das Weibchen war im Mai 2018 im Dom zu Magdeburg beringt worden. Seit 2020 brütete es im Turm der Marienkirche in Minden. In sechs Brutperioden hat das Weibchen 22 Junge erfolgreich aufgezogen.
Dabei konnte sie auf der Homepage des NABU Minden-Lübbecke live beobachtet werden. Vertreter der Marienkirche und des NABU Minden Lübbecke hatten mit technischer Unterstützung der ökologischen Schutzstation Steinhuder Meer und vielen Spenden von Unterstützern eine Kamera installiert, die während der Brutzeit einen ununterbrochenen Einblick in die Kinderstube gewährt. So konnte die Standorttreue des Wanderfalkenweibchens und ihre erfolgreichen Bruten lückenlos dokumentiert werden. Nicht nur viele Mindener haben diese Möglichkeit der Livecam regelmäßig genutzt und das Wanderfalkenpärchen bei der Brut und Aufzucht der Jungen hautnah verfolgt.
Am Dienstag wurde Gerd Neuhaus der Falke aus Hahlen gemeldet. Er saß auf einem der Erdhaufen, die im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Repowering-Anlagen aufgeschichtet worden waren. Ein Flügel war vollständig zertrümmert und der Vogel hat damit einige Tage flugunfähig leben müssen und gelitten. Er konnte sich nur am Boden fortbewegen. Der Madenbefall der Wunde deutete auch darauf hin, dass die Kollision mit einem Rotor der Windkraftanlagen schon einige Tage her sein musste. Eine andere Verletzungsursache kann man nach Meinung des NABU Minden-Lübbecke angesichts des Fundortes ausschließen. Nachdem Gerhard Neuhaus und Helfer den Vogel geborgen und zum Tierarzt gebracht hatten, gab es leider nur eine Diagnose: der Vogel war nicht zu retten.
Der NABU und alle, denen die Falken in der Marienkirche ans Herz gewachsen sind, hoffen natürlich, dass sich ein neues Weibchen einfindet und die Erfolgsgeschichte der Wanderfalken an der Marienkirche seine Fortsetzung findet.
Quelle und Foto: NABU Minden-Lübbecke
Das ist auch interessant:
milla-Magazin - Landleben erleben im Mühlenkreis
Neues Gerät liefert verlässliche Daten über Verkehrsbewegungen
Anzeige



