Corona: Schnelle Sicherheit durch PDF-Befund
Minden-Lübbecke -
Aktuell muss jede PCR-Probe noch händisch pipettiert werden. Demnächst wird ein neuer Pipettierroboter diese Aufgabe übernehmen und so das Personal im Labor der Mühlenkreiskliniken entlasten.
Das Labor der Mühlenkreiskliniken verstärkt die Bemühungen einer schnellen Ergebnisübermittlung der Corona-Tests. Ab sofort stehen die Endbefunde als PDF-Download zur Verfügung – und zwar Sekunden nach der Ergebnisvalidation durch den Labormediziner. Damit entfällt das Warten auf die postalische Zusendung des offiziellen Endbefunds. Bisher konnte der Befund über eine digitale Schnittstelle lediglich eingesehen werden. Wer die digitale Befundübermittlung nicht nutzen möchte, erhält weiterhin einen schriftlichen Befund per Post. Damit sind die Mühlenkreiskliniken Innovationstreiber im Bereich der Labordiagnostik.
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Mit dem schriftlichen Endbefund können beispielsweise Quarantänen aufgrund von Reisen in Risikogebiete aufgehoben werden oder der schriftliche Nachweis des Infektionsstatus‘ erbracht werden. „Mit diesem Angebot gehen wir einen großen Schritt in der Digitalisierung der Labormedizin. Zukünftig wird es der Normalfall sein, dass Laborergebnisse digital zur Verfügung gestellt werden könnten. Dadurch entfallen insbesondere für Arztpraxen eine Vielzahl von Befundanrufen“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Bornemeier die Entwicklung.
Um die zusätzlichen Proben bearbeiten zu können, wurde ein weiterer S2-Laborraum hergerichtet. Zu sehen ist der neue Pipettierroboter sowie drei Aufbereiter. Anschließend müssen die aufbereiteten Proben in den Cycler, dem eigentlichen Analysegerät. Insgesamt können so 6.000 PCR-Proben am Tag untersucht werden.
Das neue Angebot steht in den vier Corona-Test-Zentren der Mühlenkreiskliniken in Minden, Rahden, Bünde und Herford sowie bei allen niedergelassenen Allgemeinmedizinern und Facharztpaxen zur Verfügung, die mit dem LaborZentrumWeser kooperieren. „Unser Anspruch ist die taggleiche Befundübermittlung bei Corona-Tests. Bei Probeneingang nach 18 Uhr erfolgt die Befundübermittlung spätestens am Folgetag um 8 Uhr. Seit Beginn der Pandemie sind wir diesem Anspruch an jedem Tag gerecht geworden“, sagt der Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin Professor Dr. Franz-Josef Schmitz. Ein Test-Chaos, wie es in Teilen Bayerns gegeben hat, ist durch ein digitales Order-Entry-Verfahren nahezu ausgeschlossen. „Jede Probe erhält sofort einen Barcode und wird im Laborsystem angemeldet. Eine Verwechslung der Proben oder eine falsche Namenszuordnung ist kaum vorstellbar“, so Professor Schmitz.
Das Konzept und das Serviceangebot hat auch die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen überzeugt. Die fünf offiziellen Testzentren der Kassenärztlichen Vereinigung in Niedersachsens lassen die Corona-Abstriche mittlerweile in Minden untersuchen. Unter anderem wird auch das Testzentrum am Flughafen Hannover vom Mindener Labor aus betreut.
Der neue Pipettierroboter kann 92 Proben auf einmal bearbeiten.
Ein weiterer Innovationsschub insbesondere für niedergelassene Allgemeinmediziner ist der Respi-Finder. Patienten mit grippalen Symptomen können auf ärztlichen Wunsch mit einem einzigen Abstrich in einer Multiplex-Reaktion auf bis zu 20 unterschiedliche Viren und Bakterien als mögliche Ursache der respiratorischen Infektion untersucht werden. „In der anstehenden Grippe- und Erkältungssaison kann dieser Respi-Finder für Allgemeinmediziner ein wertvolles Instrument sein, um mit einer Probe eine sofortige Klarheit über den Erreger zu haben“, sagt Professor Dr. Schmitz.
Die Corona-Test-Zentren sind zu folgenden Zeiten geöffnet:
Minden: Johannes Wesling Klinikum, Hans-Nolte-Straße 1: täglich von 7 bis 19 Uhr (auch am Wochenende)
Rahden: Krankenhaus Rahden, Hohe Mühle 3: dienstags und mittwochs von 16 bis 19 Uhr
Herford: Oststraße 23: montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr
Bünde: Zentrale Notfallpraxis, Viktoriastraße 17: montags, dienstags und donnerstags von 14 bis 17.30 Uhr
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Urlaubsrückkehrer aus dem Ausland können bis zum 15. September einen kostenlosen Corona-Test in Anspruch nehmen. Für Beschäftigte von Schulen und Kitas sind kostenlose Tests aktuell bis zu den Herbstferien möglich. Alle übrigen Personen können einen kostenpflichtigen Test machen lassen. Die Kosten betragen 50 Euro je Test. Alle Informationen gibt es auf der Website www.muehlenkreiskliniken.de im Bereich „Corona-Test-Zentrum“.
(Text und Fotos: MKK)
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