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Aktion süß statt bitter: Orangen ohne Ausbeutung und ohne Gift

Minden -

www.eine-welt-gruppen.de/orangen-aktion/

Auch dieses Jahr ist das Welthaus Minden wieder bei der Orangen-Aktion „Süß statt bitter“ der Evangelische Kirche von Westfalen gemeinsam mit anderen Organisationen und Vereinen dabei und möchte damit auf die unmenschlichen Zustände und Ausbeutung bei der Obsternte in Süditalien aufmerksam machen. Die Orangenernte hat dort gerade in der Winterzeit Hochkonjunktur.

Auf den Orangenplantagen in Italien werden viele Migranten und Geflüchtete ausgebeutet – meist von Kleinbauern, die selbst unter dem Preisdruck von Supermarktketten stehen. Sie müssen ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt.

SOS Rosarno in Kalabrien zeigt, dass es anders geht: Der Verein stellt den direkten Kontakt zwischen Bauern, Arbeitern und Einkaufsgemeinschaften her, ohne Zwischenstufen des Handels. So erhalten Arbeiter und Bauern einen fairen Preis und können in Würde leben. Von November bis April helfen ca. 2.500 Wanderarbeiter bei der Orangenernte. Sie arbeiten als Tagelöhner auf den Plantagen für ca. 25 Euro am Tag. Kein Lohn, von dem man anständig leben, geschweige denn eine Miete bezahlen könnte. Den Erntehelfer hausen bei Kälte in Zelten und unter erbärmlichen Bedingungen. Ohne die Migranten würde die ohnehin schwache kalabrische Wirtschaft zusammenbrechen. Die Abnehmer der Früchte sind multinationale Konzerne und Handelsketten. Sie diktieren den Bauern die Preise, die nicht einmal die Produktionskosten decken. Deshalb haben die Bauern nur zwei Möglichkeiten: entweder die Früchte auf den Plantagen verfaulen zu lassen oder die Tagelöhner auszubeuten. Überall in Südeuropa schuften Migranten für Hungerlöhne auf Obst- und Gemüseplantagen. Dagegen bietet die genossenschaftsähnliche Initiative „SOS Rosarno“ aus Kalabrien eine Alternative. Der Verein setzt sich für menschenwürdige Arbeitsbedingungen, bessere Löhne und feste Verträge ein. Außerdem unterstützt SOS Rosarno das Projekt „Mediterranean Hope“. So werden beispielsweise die Fahrräder vieler Wanderarbeiter mit Lampen ausgestattet. „Das rettet Leben“, beschreibt Kerstin Löchelt vom Welthaus Minden. Die Arbeiter würden mit dem Rad auf den unbeleuchteten Straßen zu den Plantagen fahren und dann bei Verkehrsunfällen häufig lebensgefährlich verletzt oder sogar getötet.

Ab jetzt können nun diese fairen und ökologisch produzierten Orangen von Italiens Südspitze im Weltladen Minden (Brüderstr. 3) bezogen werden. Teresa Piotrowski dazu: „Wir haben uns entschieden diese Aktion wieder zu unterstützen, da hier Mitmenschlichkeit und Solidarität praktisch wird.“

Der Mindener Weltladen nimmt bis zum 13. November Vorbestellungen an für die schmackhaften Orangen kiloweise für je 3,30 Euro. Sie können die Bestellungen per Mail an info@welthaus-minden.de oder vor Ort aufgeben (Weltladen Minden, Brüderstr. 3, Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-13.30 + 15-18Uhr; Sa 10-13.30Uhr).

Weitere Informationen:

www.eine-welt-gruppen.de/orangen-aktion/
Spendenkonto der EKvW: IBAN: DE05 3506 0190 2000 0430 12, BIC: GENODED1DKD (KD-Bank)
Stichwort: Mediterranean Hope Rosarno

Quelle: Welthaus Minden, Foto: Hartmut Damke

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