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Erster bundesweiter Warntag

Minden-Lübbecke -

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Foto: BBK

Nach dem landesweiten Warntag Nordrhein-Westfalen gibt es in diesem Jahr erstmals – und ab jetzt jedes Jahr – bundesweit an jedem zweiten Donnerstag im September einen Warntag. Das hat die Innenministerkonferenz beschlossen. Premiere des bundesweiten Warntages ist Donnerstag, der 10. September 2020 um 11 Uhr. Dabei wird in ganz Deutschland die Warninfrastruktur Warnmittel erprobt. Um 11 Uhr werden zeitgleich in allen Kreisen die örtlichen Warnkonzepte getestet. Gleichzeitig wird mit der Warn-App „NINA“ bundesweit eine Probewarnmeldung versandt.

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Im Kreis Minden-Lübbecke ist das Sirenennetz zur Warnung der Bevölkerung fast flächendeckend aufgebaut, der Sirenenprobealarm wird sukzessive mit dem Aufbau ergänzt. Aktuell sind bereits über einhundert „Heuler“ auf den Dächern einsatzbereit. Nach dem geplanten Endausbau 2020 stehen im Mühlenkreis 157 Sirenen zur Verfügung. Die Städte und Gemeinden sind für den Aufbau der Sirenenanlagen in ihren Kommunen zuständig und trage die Kosten zum großen Teil selbst. Die Kreisverwaltung hat die gemeinsame Ausschreibung betreut und übernimmt die Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Leitstelle, der Einsatzleitung und dem Krisenstab.

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Foto: BBK

Als weiteres wichtiges Warnmittel kommt im Kreis Minden-Lübbecke die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA zum Einsatz. Mit ihr werden wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen, wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder einem Großbrand auf alle Smartphones versandt, die die App installiert haben, optional auch für den aktuellen Standort. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls in die Warn-App integriert.

Hintergrund:

Beim Thema Warnung sind neben den Katastrophenschutzbehörden viele beteiligt, unter anderem der Deutsche Wetterdienst (DWD), der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die Kommunen. Daher soll über das Zusammenspiel und die unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen der beteiligten Akteure informiert werden.

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Foto: Volker Dau/Kreis Minden-Lübbecke

Ziel des Warntages ist es, die Bevölkerung für das Themenfeld „Warnung“ zu sensibilisieren und Informationen und Tipps zu geben, damit sie im Ernstfall richtig reagieren und sich selbst helfen kann. Unwetter und Großbrände der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass sich die Menschen oftmals nicht ausreichend gewarnt und informiert gefühlt haben. Vielen war gar nicht klar, welche Warnmittel es gibt, was die Warnsignale bedeuten und wie sie sich verhalten sollen. Nur wenn die Bürgerinnen und Bürger ausreichend informiert sind, können sie sich und anderen in Gefahrensituationen helfen.

Dieses Warnsystem ist aber nur dann ein wirksames und kalkulierbares Instrument der Gefahrenabwehr, wenn es gelingt, möglichst die gesamte betroffene Bevölkerung zu erreichen. Dazu ist es erforderlich, auch die Personen aufmerksam zu machen, die die Gefährdung nicht wahrgenommen haben oder nicht wahrnehmen können, zum Beispiel Personen im Schlaf.

Um dieses möglich zu machen besteht eine Warnung immer aus zwei Phasen:

Phase 1: „Wecken“, das heißt, Aufmerksamkeit erzeugen - akustische Initialwarnung und Phase 2: „Informieren“.

Das „Wecken“ erfordert ein eindeutiges akustisches Signal oder aber Ansagen im Klartext, die zum Einschalten von elektronischen Medien auffordern. Über diese erfolgt dann nachfolgend die „Information“.

Das Auslösekonzept zum bundesweiten Warntag: Um 11 Uhr im gesamten Kreisgebiet ein einminütiger Sirenendauerton (Signal „Entwarnung“) ausgelöst. Um 11:05 Uhr wird eine Minute lang ein an- und abschwellender Sirenenheulton zu hören sein (Signal „Warnung“). Der Sirenenprobelalarm endet um 11:15 Uhr erneut mit einem einminütigem Dauerton.

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Foto: Volker Dau/Kreis Minden-Lübbecke

Abschließend sendet die Nationale Warnzentrale beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) über die Warnapp NINA bundesweit eine Entwarnung.

Experten sind sich einig, dass die Sirene nach wie vor das effektivste Mittel ist, um den notwendigen Weckeffekt zu erzielen, damit die Bevölkerung darüber auf Warnungen und Informationen über die Medien hingewiesen wird. Die stationäre Sirene erreicht mit ihrer Schallausbreitung auch Bevölkerungsteile, die nicht über ein Smartphone verfügen, kein Radio hören, kein Fernsehen sehen, keinen Zugang zu sonstigen Alarmierungssystemen haben und auch nicht von Personen aus ihrem Umfeld gewarnt werden.

Die heutigen elektronischen Sirenen sind nicht mehr vergleichbar mit den Motorsirenen früherer Tage. Die modernen Geräte sind weniger stromintensiv und besitzen keine rotierenden Bauteile mehr, welche mit der Zeit verschleißen können. Der Ton wird bei der elektrischen Sirene durch einen oder mehrere Lautsprecher erzeugt. Über eine Batteriepufferung ist diese Sirenenart zudem unabhängig vom Stromnetz. Die einzelnen Schalltrichter können in gewünschte Richtungen gedreht werden, um bestimmte Gebiete stärker oder schwächer zu beschallen.

(Text: Kreis Minden-Lübbecke)

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